Rezension

Familienbesuche sind nicht immer einfach

Tödliche Tatsachen -

Tödliche Tatsachen
von Rhys Bowen

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem Buch begeben wir uns zusammen mit Constable Evan Evans und seiner Verlobten Bronwen nach Swansea in Südwales. Denn dort steht ein lang überfälliger Besuch bei seiner Mutter an. Aber eigentlich ist Evan schon fast auf der Flucht vor den Ereignissen rund um die Maul- und Klauenseuche, denn er möchte sich nicht durch seine Pflichten bei der Arbeit mit den Nachbarn deswegen zerstreiten. Und so tritt er lieber die Reise nach Südwales an, auch wenn dabei ein Besuch bei seinen zukünftigen Schwiegereltern ansteht. Ich fand es total interessant, dass im Laufe der Handlung die Unterschiedlichkeit der Nord- und Südwaliser so oft in den Dialogen vorkam. Dabei kann man die gegenseitigen Vorurteile gut kennenlernen. Es war manchmal recht amüsant. Und die lebhaften Gespräche sind wirklich sehr lebendig rübergekommen. Ich fand Evans Entscheidung für diese Reise sehr gut nachvollziehbar. Es zeigt wieder die Nähe von Evan zu den anderen Bewohnern von Llanfair und sein Verhalten finde ich sehr sympathisch. Aber in Swansea erlebt er eine unangenehme Überraschung, denn er wird mit der schrecklichen Vergangenheit um den Tod seines Vaters konfrontiert. Das ist wirklich ein traumatisches Erlebnis und Evan gerät in ein Gefühlschaos. Es gibt einen Mord und der Verdächtige ist kein Unbekannter für Evan und seine Familie. Aber hier erleben wir wieder einen sehr gerechten Evan, der diesmal der ganzen Sache auf den Grund gehen möchte und selber Ermittlungen aufnimmt. Allerdings muss er vorsichtig vorgehen, da alle an die Schuld des Mannes glauben und dementsprechend handeln. Mir hat diese Seite von Evan wieder gut gefallen. Auch wenn er seine Beziehung zu seinen Schwiegereltern mit seinem Verhalten auf die Probe stellt. Aber wir erleben nicht nur ihn als sympathischen Menschen, sondern auch Bronwen kann nicht aus ihrer Haut raus und lässt Evan einfach sein Ding machen. In diesem Band erfahren wir wieder viel über das familiäre Umfeld von Evan und Bronwen. Und besonders über die Informationen bezügl. Bronwens Familie war ich sehr froh. Denn bisher kannten wir ihren Hintergrund nicht so gut. Und diese Vermischung zwischen Privatleben und dem beruflichen Umfeld der Protagonisten finde ich immer sehr spannend. Man erlebt nicht nur interessante Kriminalfälle, sondern wird auch tief in die Privatsphäre der Personen eingeführt. Man fiebert dann mit ihnen und kann sicher einige Dinge besser nachvollziehen. Diesmal empfinde ich die Handlungen als sehr emotional, denn es geht um ein schreckliches Geschehen aus dem Leben von Evan. Der Fall ist wirklich interessant und lässt mich lange im Dunkeln rätseln. Aber die Auflösung ist für mich gut nachvollziehbar und lässt mich auch zufrieden mit dem Buch abschließen. Wobei natürlich die Ereignisse im ganzen eine große Rolle spielen, denn auch die Familienbesuche sind aufschlußreich. Man hat auch wieder viel über Land und Leute erfahren und die detailreichen Schilderungen über die Menschen und ihre Gewohnheiten sind immer sehr interessant. Es macht Spaß den Dialogen zu folgen und ich liebe natürlich die gut gemeinten Spitznamen der Leute. Außerdem finde ich das Glossar mit den walisischen Begriffen sehr hilfreich. Auch wenn meine Aussprache sicher nicht verständlich ist. Ich kann diese interessante und unterhaltsame Serie um Constable Evan Evans mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Die Bücher versprechen eine gute Unterhaltung und man macht eine schöne Reise nach Wales. Und wer die Serie einmal angefangen hat, möchte keinen Band verpassen. Also, bis dann in Wales.