Jack the Ripper mordet wieder

Die Schatten von London
von Maureen Johnson

Bewertet mit 5 Sternen

Der Tag von Rorys Ankunft im altehrwürdigen Internat Wexford ist gleichzeitig der Tag, an dem eine Mordserie beginnt, die ganz London in Atem hält. Jack the Ripper ist zurück, oder vielmehr jemand, der exakt die Taten des Serienmörders kopiert. Unter den Augen der an den Bildschirmen mitzitternden Londoner Bevölkerung tötet der Ripper trotz Überwachungskameras und observierenden Hubschraubern weiter – und lässt die Polizei alt aussehen, so ganz ohne Zeugen. Was keiner weiß: Eine einzige Zeugin gibt es – Rory. Die junge Amerikanerin ist die Einzige, die den Mörder gesehen hat. Womöglich auch die Einzige, die ihn sehen kann? Und plötzlich ist der Ripper hinter Rory her ...

Meine Meinung: 
Im ersten Buch der "Die Schatten von London"-Reihe erleben wir eine Mischung aus Internatstory, Fantasy und Krimi. Rory soll auf das Internat Wexford in England gehen, zur gleichen Zeit startet eine Mordserie rund um das Internat. Jack the Ripper ist wieder da, aber diesmal ist er kein ganz normaler Verbrecher. 

Ich liebe Internatstorys und ich liebe Jack the Ripper Geschichten. Geschichten in Internaten faszinieren mich immer wieder, weil ich einfach gerne vom Internatalltag lese. Ich finds spannend wie die Charaktere dort einziehen, neue Leute kennen lernen, zum Unterricht gehen usw. Daher fand ich den Anfang schon mal sehr spannend. Jack the Ripper in Romane einzubauen, ist natürlich nichts Neues, funktioniert aber immer wieder, weil die Fälle halt nie aufgelöst wurden. Und daher kann man die Geschichte natürlich auch immer wieder neu und abgewandelt erzählen. Hier passiert das halt mit einem kleinen Fantasyeinschlag, was ich sehr gelungen finde. 

Ich habe allerdings auch 2 kleine Kritikpunkte an der Story. Irgendwie möchte ich aber für diese keinen Stern abziehen, denn die Geschichte hat mich komplett gefesselt und ich finde die Idee auch sehr gelungen umgesetzt. Das Buch endet mit einer schönen Wendung, die wahrscheinlich niemand erwartet hätte und das Buch macht einfach Lust auf mehr. Die beiden Kritikpunkte möchte ich aber dennoch kurz erwähnen:

1.) Zu Beginn des Buches bekommen Rorys Freunde Jerome und Jazza viel Platz in der Geschichte und sind auch ziemlich wichtig. Als dann aber der Fantasyteil der Geschichte beginnt und neue wichtige Caraktere dazukommen, verschwinden beide quasi von der Bildfläche und erscheinen nur in kleinen Nebenhandlungen. Das finde ich total schade. Jazza und Jerome waren als Charaktere recht gut gelungen, aber für mich ist es unglaubwürdig, dass sie zwischendurch einfach keine Rolle mehr spielen und Rorys Verhalten einfach so durchgehen lassen und dieses nicht hinterfragen. Für mich ist da so ein Bruch in der Geschichte.

2.) In der genannten Wendung der Geschichte, da wo der Fantasyteil beginnt, lernen wir ein paar neue Charaktere kennen, die ab dann eine große Rolle einnehmen. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber die neuen Charaktere gehören zu einer staatlichen Organisation und wurden auf eine bestimmte Art und Weise ausgebildet. Das merkt man ihnen aber leider überhaupt nicht an. Die 3 Charaktere sind meiner Meinung nach nicht kompetent genug für ihren Job, verhalten sich oft sehr laienhaft und nicht sonderlich mutig. Mir fehlte hier wirklich ein bisschen Kompetenz und Stärke irgendwie. Die 3 Personen wirkten auf mich daher zwischendurch fehl am Platz und etwas albern. Das hätte man sicherlich besser lösen können. 

Einige würden für diese Kritik vielleicht einen Stern abziehen, ich muss aber sagen, dass mir Rory als Charakter extrem gut gefallen hat und mir das Internatumfeld einfach sehr zusagt. Es war genau die richtige Prise an Spannung und Grusel dabei. Für mich perfekt! :) 

Fazit: 
Dieser Auftakt der Trilogie erhält von mir 5 Sterne, obwohl ich ein paar Kritikpunkte habe. Dennoch fand ich die Mischung aus Internatstory, Fantasy und Krimi absolut gelungen und werde daher die nächsten Bände auf jeden Fall lesen. Für mich definitiv ein gelungener Auftakt mit tollen Charakteren!