Rezension

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt

Das Glück wartet am Wegesrand - Laura Weber

Das Glück wartet am Wegesrand
von Laura Weber

Bewertet mit 3.5 Sternen

~Ein jähes Beziehungsende führt Diana in eine Sinnkrise. Spontan beschließt sie auf dem Jakobsweg zu pilgern. Es sind keine spirituellen Gründe, eher eine Flucht vor anstehenden Entscheidungen.  So bricht sie also kurzentschlossen auf und ich begleite sie als Leserin.

Gefallen hat mir das Wiedererkennen mancher Orte und Plätze, zwar bin ich nicht gepilgert, aber auf einer Reise habe ich viele der Schauplätze selbst kennengelernt. Diana, die sich selbst Didi nennt – was ich nebenbei ziemlich albern finde – macht sich ganz unbedarft auf den Weg und trifft auch gleich am ersten Tag zwei beeindruckende Männer. Vom Jakobsweg als Partnerbörse hat man ja schon öfters gelesen. Aber es ist nicht ganz so einfach, Diana muss er lernen, was sie selber möchte, bevor sie sich wieder auf eine Beziehung einlassen kann. Außerdem begegnen ihr auf dem Weg immer wieder Menschen, die sie erkennen lassen, dass ihre Probleme klein im Vergleich zu anderen sind.

Diana beginnt allmählich zu reflektieren und – wie es so schön heißt: ihr Herz zu öffnen.

Das ist wirklich ein sehr hübsch und gefällig geschriebener Roman, der Jakobsweg gibt den bekannten Hintergrund dazu ab und dient immer wieder als interessante Kulisse. Es ist allerdings nicht neu, was Diana erlebt. Eigene Rückschläge, wie einen verstauchten Knöchel nimmt sie dann schon sehr gelassen hin. Die Begegnung mit kranken Pilgern, mit trauernden Eltern, mit Aussteigern – das alles berichten auch andere Pilger. Aber das empfand ich gar nicht als Manko, denn es sind nun genau die Personen, auf die wahrscheinlich jeder Pilger treffen wird und der Weg wird wohl auch jeden dafür empfänglicher machen. Diese Wandlung bei Diana ist schön zu verfolgen.

Dass es bei einem Roman der mit einem Beziehungsaus beginnt, natürlich auch um neu verlieben geht, ist auch klar. Es gibt also ein hübsches Happy End für Diana und für mich waren es einige sehr unterhaltsame und entspannende Stunden.

Ich sehe das Buch nicht so sehr als Jakobsweg-Roman, sondern als die Geschichte einer Frau, die spät, aber nicht zu spät erkennt, was für sie selbst wichtig ist.