Rezension

Journalismus ohne Kompromisse

Die Dinge beim Namen nennen - Rebecca Solnit

Die Dinge beim Namen nennen
von Rebecca Solnit

Bewertet mit 5 Sternen

Die Dinge beim Namen nennen ist ein mächtiger Essayband eine feministisch geprägten US-amerikanischen Autorin und feministische Themen sind Bestandteil der meisten Essays. Dabei ist es ein sehr US-amerikanisches Buch, dass die Probleme des heutigen USA deutlich aufzeigt.

Wie der Titel, erst Recht der Originaltitel “Call them by their true names” andeutet, sind die Texte auf eindeutige, klare Art verfasst. Das gehört zu Rebecca Solnits Stil. Die Essays sind alles andere als gemütlich oder versöhnlich. Schon gar nicht mit Donald Trump, den die Autorin sehr treffend portraitiert und seine üblen Methoden klar beim Namen nennt. Hier wird nichts geschöntes durchgelassen.
Besonders am Anfang des Buches analysiert Solnit Trump und Hillary Clinton und den Wahlkampf 2016. Es ist doch interessant, zu bemerken, das Hillary Clinton aufgrund des amerikanischen Wahlsystems verloren hat, obwohl sie 2,9 Millionen mehr Stimmen als Trump hatte. Und es sollte nicht vergessen werden, welche unfairen Methoden im Wahlkamp angewendet wurden. Das setzte neue, verherrende Maßstäbe.
 
Aber es gibt noch mehr Themen im Buch. Rebecca Solnit schreibt über Obdachlosigkeit, über die Todesstrafe und über Rassismus.
Rebecca Solnit lebt in San Francisco, das daher im Buch eine große Rolle spielte, zum Beispiel der Vorfall um Alex Nieto, der von 4 Polizisten erschossen wurde und der darauffolgende Prozess, der viel enthüllte.

Sehr informativ war auch der Artikel über den Standing Rock-Protest.

Das Buch besitzt 320 Seiten und ist damit ein mächtiges Werk.
Es ist ein in seiner eindeutigen Art ein radikales, bewegendes Buch: Politisch, betont feministisch und engagiert, aber nicht bequem.