Rezension

Judas als Verschwörer

Die Judas-Verschwörung - Adam Blake

Die Judas-Verschwörung
von Adam Blake

Bewertet mit 2 Sternen

¤ø,¸ Inhalt ¸,ø¤
In Arizona stürzt ein Flugzeug ab, keiner der Insassen überlebt. Dennoch erhalten die Angehörigen Nachrichten von den Toten. In London stirbt ein Universitätsprofessor, der in den Schriftrollen vom Toten Meer einen geheimnisvollen Hinweis auf eine unbekannte Sekte gefunden hat. Erst als die englische Kommissarin Heather Kennedy und der verzweifelte Witwer Leo Tillmann gemeinsam ermitteln, kommen sie der schrecklichen Wahrheit auf die Spur. Denn sie jagen einen Mann, der seine Geheimnisse bewahrt – bis selbst die Hölle zufriert.
Der Klappentext reicht, denn ich würde zu viel meiner Meinung in den Inhalt einfließen lassen und eventuell sogar noch wichtiges verraten.

¤ø,¸ Mein Meinung ¸,ø¤
Der Beginn des Buches fängt mit dem Absturz eines Flugzeuges an und das gibt der Geschichte sofort Tempo. Danach flaute die Spannung aber erst mal kräftig ab. Der Flugzeugabsturz kam erst mal nicht mehr zur Sprache und ich fragte mich so etwas bei der Hälfte, ob er überhaupt noch mal zur Sprache kommt.
Es begannen an dieser Stelle zwei Handlungsstränge. Der eine handelte von der englischen Kommissarin Heather Kennedy und der andere von dem Witwer Leo Tillmann. Es blieb mir zuerst völlig schleierhaft, wie diese beiden zusammenfinden und dann auch noch der Flugzeugabsturz ins Bild.
Die Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen dauerten manchmal recht lange und vor allem bei Kennedy gab es stellenweise absolut zähle Passagen. Diese Passagen handelten von der Bibel, verschiedenen Auslegungen und diversen Kodices. Ich muss gestehen, ich bin a) nicht besonders religiös und b) auf gar keinen Fall bibelfest. Deshalb langweilten mich diese Abschnitte und ich habe viel davon nur quer gelesen. Leider schmälerten diese zähen Stellen mein Lesevergnügen und ich kämpfte mich teilweise nur durch diverse Befragungen Kennedys, die diese Inhalte hervorbrachten.
Bei Tillmann ging es schon schneller zur Sache und sein Handlungsstrang gefiel mir mit seiner Spannung um eines besser. Tillmann musste sich gegen Attentäter wehren und auch seine Vergangenheit empfand ich um einiges spannender, nein, mysteriöser ist hier passender, als der Kennedys.
Richtig in Fahrt kam die Handlung endlich, als die beiden sich trafen und gemeinsam agierten. Jetzt überschlugen sich die Ereignisse, Zusammenhänge wurden klarer und kurz vor dem Showdown bekam sogar noch mal der Flugzeugabsturz seine Bedeutung.
Alles in allem waren die ersten zwei Drittel die Vorbereitung für das letzte Drittel, aber diese Vorbereitung war häufig echt zäh, langatmig und langweilig. Mit einigen Kürzungen wäre es lesbarer und interessanter gewesen. Auf jeden Fall ist der Schreibstil gut und flüssig zu lesen. Es werden nur wenige Fachbegriffe benutzt und diese sind entweder selbsterklärend oder werden innerhalb der nächsten Sätze erklärt.
Die Charaktere kommen auf jeden Fall sehr lebensnah rüber und ich fand viele Handlungen nachvollziehbar, ohne in ihrer Situation gewesen zu sein. Sie haben ihre Fehler und trafen auch falschen Entscheidungen im Leben, aber genau das machte sie mir sympathisch.

¤ø,¸ Fazit ¸,ø¤
Diese Bewertung fällt mir schwer. Die ersten zwei Drittel zogen sich wie Kaugummi und hätten ein paar drastischer Kürzungen bedurft. Auch diese dauernden Verweise zur Bibel, die Deutung von Passagen und dann noch diese Kodices … ne, das war mir eindeutig „too much“ und ich habe viel von diesen Stellen einfach nur geskimmt.
Ja, das letzte Drittel ist spannend und zieht mächtig im Tempo an und überhaupt die Idee und der Ansatzpunkt Blakes sind interessant. So gebe ich verschworene 2 Punkte, tu mich aber mit einer Empfehlung schwer.