Rezension

Jugendbuch mit Tiefgang

Royalteen (1). Kiss the Prince -

Royalteen (1). Kiss the Prince
von Randi Fuglehaug

Kann man seine Vergangenheit hinter sich lassen?

Das versucht zumindest Lena, die mit ihrer Familie nach Oslo zieht, um dort neu anzufangen und ihre Probleme hinter sich zu lassen. Doch auch wenn die Vergangenheit gerade in den Hintergrund rückt, ist die Gegenwart umso präsenter, denn Lena geht mit keinem geringeren als mit Norwegens Kronprinzen Karl Johann und dessen Schwester Margarethe auf eine Schule. Schnell lernt sie den Freundeskreis um die royalen Teens kennen und gehört auch schon bald zu deren Truppe. Dabei kommt sie auch Prinz Kalle nahe und merkt schnell, dass auch er ein ganz normaler Kerl ist, der zudem auch noch mega süß ist. Nicht lange und die ersten Funken sprühen, aber dann holt Lenas Vergangenheit sie ein. Können die Gefühle zwischen den beiden das Geheimnis aus Lenas Vergangenheit überstehen? Schließlich hasst Kalle Heimlichtuereien…..

Dies ist der erste Teil einer Reihe, deren Hauptprotagonisten pro Band wechseln. Der Klappentext hat mich schon mal überzeugt und da es noch nicht ganz so lange her ist als ich in dem Alter war, war ich sehr gespannt auf die Geschichte. Erwartet habe ich eine typische Teenie-Romanze mit gewissem Drama, dass dadurch verstärkt wird, dass der Thronfolger von Norwegen einer der beiden Protagonisten ist. Dadurch habe ich auch ein gewisses royales Glamour erwartet. Tatsächlich haben meine Erwartungen sich nicht ganz erfüllt, was es jedoch besser gemacht hat. Glamour ist natürlich schon vorhanden, aber nicht im Sinne von Aschenputtel im Thronsaal, sondern moderne Partys, die vielleicht etwas extravaganter ausfallen, als es bei Normalen der Fall ist. Auch war es keine locker leichte Romanze, sondern es gab einen tieferen Hintergrund und die Tiefe hat mich in einem Jugendroman positiv überrascht. Auch wenn es ein paar Dramapunkte gibt, sind diese nicht zu stark, sodass ein locker, flüssiger Lesefluss zustande kommt.

Jedoch muss ich auch sagen, dass die Handlung meiner Meinung nach zu vorhersehbar war. Lenas Geheimnis wird relativ schnell aufgedeckt, was ich persönlich nicht schlimm fand, jedoch waren die Hinweise davor zu stark, sodass es mir nach wenigen Seiten klar war. Was mich auch etwas gestört hat, war dass das Thema Social Media so präsent war. Vielleicht bin ich dann dafür doch etwas zu alt. Dauernd muss etwas gepostet werden und auf jeder Seite steht etwas über Snap Chat, sodass man meinen könnte die Protagonisten wären süchtig. Aber es ist nun mal ein ernstes Thema und da kann die heutige junge Generation etwas draus lernen.

Lena und Kalle waren mir als Protagonisten sehr sympathisch, jedoch sind sie mir nicht richtig ans Herz gewachsen. Ich kann nicht genau sagen woran es lag, aber sie waren doch irgendwie unnahbar und oft habe ich ihr Handeln nicht nachvollziehen können. Lena ist ein bisschen naiv und an mancher Stelle doch sehr unreif, was für mich ein bisschen zu arg war. Immerhin entwickelt sie sich innerhalb der Handlung, was mir wiederum gefallen hat. Kalle ist ein bisschen schwächer als Charakter und mir fehlt ein bisschen die Tiefe. Die Nebencharaktere waren mir bis auf Tess nicht wirklich sympathisch, bis auf das Ende. Margarethe war mir ein wirklich unliebsamer Charakter, weshalb ich mir nicht sicher bin, ob ich Band 2 gleich lesen werde, denn sie interessiert mich einfach gar nicht.

Auch wenn das Buch noch ausbaufähig ist, würde ich es der Jugend empfehlen, für mich mit Anfang 20 ist es an mancher Stelle zu flach. Ich könnte mir dennoch vorstellen, die restlichen Bände zu lesen, sie stehen aber auf meiner Leseliste nicht ganz oben, sondern eher im Mittelfeld.

Es gibt auch einen gleichnamigen Netflix Film, der auf dem Buch basiert. Ich habe diesen im Anschluss an das Buch geschaut und muss sagen, dass das Buch um Welten besser ist.