Rezension

Jugendkrimi mit kleinen Schwächen

Herzblut: Du stirbst in meinem Herzen nicht - Simone Veenstra

Herzblut: Du stirbst in meinem Herzen nicht
von Simone Veenstra

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Der Unfalltod ihres Vaters lässt der 18-jährigen Mara keine Ruhe. Was ist bei dem Busunglück vor einem Jahr wirklich passiert? In dem kleinen Dorf, in dem Mara noch nie heimisch war, wird sie mehr und mehr zur Außenseiterin. Nur ihre beste Freundin Sanna hält immer zu ihr. Bis der geheimnisvolle Jonah neu in die Klasse kommt. Mara fühlt sich zu ihm hingezogen. Doch auch Sanna verliebt sich in Jonah, weshalb Mara versucht, ihre eigenen Gefühle zu unterdrücken. Während Jonah Mara bei ihren Nachforschungen zum Tod ihres Vaters hilft, kommen sich die beiden langsam näher. Dabei stoßen sie auf Geheimnisse, die unter der scheinbar glücklichen Oberfläche der Dorfgemeinschaft lauern – und Mara selbst gerät mehr und mehr in Gefahr ..

Meine Meinung: 
Ich durfte das Buch aufgrund einer Leserunde lesen und bedanke mich dafür. 

Das Buch ist mit seinen 254 Seiten schön kurz und daher schön auf dem Balkon in einem Rutsch zu lesen :) 
Es handelt sich hier um einen Jugendkrimi ab 14 Jahren. 

Ich bin sehr schnell in die Geschichte reingekommen und fand die Idee auch wirklich gelungen. Auch die Auflösung ist nicht naheliegend und für mich auch originell und nicht alltäglich. Die Spannung hält sich in Grenzen, aber für ein Jugendbuch meiner Meinung nach genau richtig.
Nebenbei erleben wir noch kleine Liebesgeschichten, aber auch Probleme zwischen Eltern, Kindern und Freunden. Das finde ich sehr gelungen und somit stützt sich die Geschichte nicht nur auf die Ermittlung, sondern auch auf den Alltag von jungen Leute. Ich denke, dass sich viele hier identifizieren können. 

Dennoch hat das Buch für mich einige Schwächen. Ich habe schon mehrere Jugendbücher gelesen und würde dieses Buch eher für 12-14 Jährige empfehlen. Bücher ab 14 waren für mich meistens doch immer etwas tiefgehender, dramatischer, spannender und irgendwie mitreißender. Hier merkt man alleine aufgrund des einfachen Schreibstils, dass es ein Buch für junge Leute ist. Wir haben hier halt leider auch oft Zufälle, wie man sie von den Pfefferkörnern oder 5 Freunden kennt. Die jungen Menschen ermitteln gerade irgendwas und plötzlich belauschen sie jemanden oder jemand kommt rein und es gibt neue Hinweise. Das find ich halt manchmal etwas zu zufällig. Das passt zwar irgendwie in ein Jugendbuch, aber hier war es schon recht häufig der Fall, so dass ich einige Momente hatte, wo ich wirklich die Augen verdrehen musste :D
Auch finde ich teilweise die Wortwahl etwas schwierig. Die Autorin hat manchmal (wahrscheinlich auch unbewusst) schweizerdeutsche Begriffe eingebaut, die mir als tiefste Ruhrpottlerin einfach nicht bekannt sind. Ich finde, dass man sowas vermeiden sollte, oder aber mit Fußnoten arbeiten sollte, wen man die Begriffe unbedingt nutzen möchte. 

Fazit: 
Trotz der kleinen Schwächen (sehr naheliegende Zufälle, Wortwahl usw.) finde ich das Buch für junge Leute geeignet und auf die richtige Weise spannend, weil es auch nicht zu gruselig oder abwegig wird. Mara und Jonah sind einem sehr sympathisch, wachsen einem ans Herz und haben einfach typische Jugendprobleme. Deshalb wirken sie real und junge Menschen können sich sicherlich gut in ihre Gefühlslage versetzen. Ich vergebe solide 3 Sterne!