Jura muss nicht trocken sein
Bewertet mit 4 Sternen
Nach Abschluss ihrer juristischen Ausbildung ergattert Lulu ihren Traumjob als Rechtsanwältin in einer Stuttgarter Großkanzlei. Dort verliebt sie sich schon am ersten Tag in einen attraktiven Kollegen. Nachdem sie monatelang mit Ehrgeiz und Elan nur für ihre Arbeit und kurze, im Geheimen stattfindende Schäferstündchen lebt, kommen ihr Zweifel, ob es wirklich das Leben ist, das sie führen will …
Wieder einmal ein Buch aus dem Silberburgverlag, das im Schwäbischen angesiedelt ist. Daher sind auch hier für eine Norddeutsche wie mich amüsant klingende mundartliche Äußerungen vorzufinden. Es ist ein Frauenroman, der zum Glück auf etwas höherem Niveau anzusiedeln ist als die vielen dem beliebten Genre chick-lit zuzuordnenden Bücher anderer Autorinnen. Das liegt vermutlich an den fundierten und voll und ganz zutreffenden Beschreibungen der juristischen Ausbildung und des Berufsalltags von Juristen. Auf jeden Fall unterhält das Buch sehr gut, wofür schon die vielen Peinlichkeiten und Fettnäpfchen sorgen, in die die Protagonistin tritt. Gefallen hat mir, dass die Geschichte zum Nachdenken anregt über den Stellenwert der Arbeit im Leben. Zu beanstanden habe ich einzig, dass die Person Lulus etwas widersprüchlich dargestellt wird. Einerseits ist sie die zielstrebige und ehrgeizige Rechtsanwältin, andererseits lässt sie sich dazu wenig passend schon vom ersten Arbeitstag an von einem Kollegen ablenken.