Rezension

Kajsa Coren 2 *****

Das Haus, in dem das Böse wohnt -

Das Haus, in dem das Böse wohnt
von Trude Teige

Bewertet mit 5 Sternen

Fast drei Jahre sind vergangen, seit Kajsa ein Verbrechen in der Nachbarschaft hautnah miterlebt und selber einige Tage in Gefangenschaft verbracht hat. Auch ihre Ehe ist nach wie vor mehr Krise als Liebe. Nun arbeitet die Fernsehjournalistin an einer Dokumentation über Alten- und Pflegeheime. Insbesondere jenes, in dem ihre Mutter Bibbi untergebracht ist, liefert recht persönliche Einblicke – und schon bald auch den Verdacht, dass nicht alle Bewohner eines natürlichen Todes sterben. Damit nicht genug, verschwindet jetzt auch ein Zehnjähriger nach seinem Training am Fußballplatz. Kajsa ist alarmiert, hat sich doch selber einen Sohn im gleichen Alter und eine etwas jüngere Tochter.

Auf Tonband aufgenommene Texte stehen diesmal jeweils zu Beginn eines Kapitels. Wer hier zum Leser spricht, ist nicht klar. Wie sich diese Informationen ins restliche Geschehen einfügen, wird sich im Laufe der Zeit weisen. Die Handlung entwickelt sich allmählich, die Spannung wird langsam, jedoch stetig aufgebaut und endet, wie schon im Band zuvor, mit aufregenden und dramatischen Szenen. Besonders sticht, zumindest in den ersten beiden Krimis rund um Kajsa Coren, die Tatsache hervor, dass sehr viel Privates mit hineinspielt, die Journalistin sogar selbst betroffen ist, nicht nur bei ihren gewissenhaften Recherchen. Ihre Person ist sehr gut herausgearbeitet, dadurch wirkt sie auf mich sehr lebendig und authentisch, auch wenn sie nicht immer logisch vorgeht, doch genau das ist ja das Menschliche und Unverwechselbare an ihr.

Optimal gelungen ist auch die Suche nach dem Täter. Während ich lange eine Person verdächtigt habe, ist selbst Nummer Zwei nicht des Rätsels Lösung gewesen, sondern erst Variante Drei. Entweder war mein kriminalistisches Gespür diesmal auf Tauchstation, oder Trude Teige hat ihren Kriminalroman einfach geschickt aufgebaut. Wie auch immer, mir gefällt diese Reihe ausgesprochen gut, sodass ich mir die folgenden Bände auf jeden Fall ansehen werde.