Rezension

Reportage zu einem brisanten Thema

Das Haus, in dem das Böse wohnt -

Das Haus, in dem das Böse wohnt
von Trude Teige

Auch der zweite Kriminalroman mit der Journalistin und Fernsehreporterin Kajsa ist sehr spannend, da sie in ihren Recherchen und Reportagen brisante Themen aufgreift. In diesem Fall geht es um die Missstände in Altersheimen und um mysteriöse Todesfälle und parallel dazu um die Aufklärung eines ungeklärten Todesfalles eines zehnjährigen Jungen sowie um die verzweifelte Tat eines Politikers, nachdem seine Affäre öffentlich gemacht wurde. Kajsa ist in allen Fällen emotional und persönlich involviert und kann sich deshalb sehr gut in die anderen Personen hineinversetzen. Gleichzeitig läuft es in ihrer Ehe nicht so gut und sie beginnt selbst eine Affäre. Kajsa gefällt mir als Charakter sehr gut, da sie authentisch dargestellt wird, mit all ihren Schwächen und Ängsten und ihrem stressigen Alltag, in dem es ihr kaum möglich ist, die Familie und ihren Beruf unter einen Hut zu bekommen. Ihre Recherchen im Altersheim, in dem auch ihre Mutter lebt, gefallen mir sehr gut. Sie zeigt die verletzlichen Seiten der Bewohner*innen und die Überforderung des Personals sowie auch kleine freudige Momente.

Ich freue mich auf viele weitere Ermittlungsfälle und Recherchen, in die Kaja eingebunden ist und vielleicht gelingt es ihr mal, dass sie persönlich nicht so stark verwundet wird, weder psychisch noch physisch, ansonsten wird sie ihren Beruf nicht mehr allzu lange ausüben können.