Rezension

Kann den Hype leider nicht verstehen

Du findest mich am Ende der Welt - Nicolas Barreau

Du findest mich am Ende der Welt
von Nicolas Barreau

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nicolas Barreau war für mich 2012 eine der Entdeckungen des Jahres! Ich habe sein Werk “Die Frau meines Lebens” sehr, sehr gemocht und war schnell hin und weg. Von daher war es für mich quasi selbstverständlich, dass ich auch weitere Bücher von Nicolas Barreau lesen möchte und habe mich für “Du findest mich am Ende der Welt” entschieden. Ich hätte das Werk so gerne gemocht, doch schnell habe ich gemerkt, dass mir das Buch leider absolut nicht gefällt.

Ja, es ist wirklich bedauerlich, zumal ich vom Schreibstil in “Die Frau meines Lebens” sehr angetan war, was ich aber in “Du findest mich am Ende der Welt” vorfand, hat mich eher enttäuscht und abgeschreckt, denn leider ist die Geschichte viel zu kitschig geschrieben, sodass es leider weder romantisch, noch besonders unterhaltsam erschien. Dazu sind die Charaktere leider auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Sehr schade, denn das hätte absolut nicht sein müssen, da das Potential definitiv vorhanden war. Ich kann nur hoffen, dass dieses Buch lediglich ein Ausrutscher des Autors ist.

Jean-Luc wird als sympathischer und offener Galerist dargestellt, der sich um seine Kunden und Künstler kümmert und dabei auch noch Zeit für die Suche nach der großen Liebe findet. An sich klingt das wirklich ganz sympathisch, jedoch musste ich leider sehr schnell feststellen, dass Jean-Luc sehr oberflächlich ist und so gar nicht charmant ist. Oftmals wirkt er eher unglaublich schmierig, was ihn nicht unbedingt zu einem Traummann macht – für mich zumindest. Die Briefe, die er erhält und beantwortet, triefen quasi nur so vor Kitsch und es war stellenweise das reinste Fremdschämen für mich. Romantisch war die Geschichte leider absolut nicht. Auch der Humor war schon einmal besser. Bislang mochte ich den Humor in Verbindung mit Romantik sehr gerne, doch hier wirkt mir alles viel zu bemüht und alles andere als locker und leicht.

Wieder einmal sehr schön wird dagegen Paris beschrieben. Die Stadt wird ausführlich beschrieben, selbst Hotels und Restaurants, sodass man schnell ein Teil dieser Stadt wird und sich so ziemlich alles gut bildlich vorstellen kann. Auch sonst gibt sich der Autor große Mühe, alles wirklich genau zu beschreiben, u.a. auch die Charaktere, doch dies hat es für mich leider auch nicht besser gemacht, denn oberflächlich bleibt leider oberflächlich, egal, wie sehr man sich bemüht. Auch sonst frage ich mich, was da passiert ist, denn für das Niveau des Autors ist der Schreibstil erschreckend schwach. Sehr schade.

Wirklich schön ist dagegen das Cover, das mir sehr gut gefällt. Paris wird gut eingefangen und auch die Frau mit dem Schirm scheint ein kleines Merkmal des Autors zu sein, denn dies war ebenfalls bei “Die Frau meines Lebens” der Fall. Die Kurzbeschreibung liest sich gut und macht Lust auf mehr. Zu schade, dass das Buch dabei nicht mithalten konnte.

Insgesamt hat mir “Du findest mich am Ende der Welt” leider nicht gefallen und mich enttäuscht zurückgelassen. Ich hatte große Hoffnungen, da ich Nicolas Barreau bislang sehr toll fand. Man kann nur hoffen, dass dieses Buch ein Ausrutscher war und andere Werke wieder besser sind. Eine Kaufempfehlung kann ich nur aussprechen, wenn jemand Bücher über Paris liebt und mit Nicolas Barreau auch in weniger guten Zeiten durch dick und dünn geht.