Rezension

Kann den Hype leider nicht verstehen

Rosendorn - Jenna Black

Rosendorn
von Jenna Black

Bewertet mit 1.5 Sternen

Obwohl ich auf dieses Buch unglaublich gespannt war, musste es doch sehr lange auf meinem SUB liegen, bis ich es endlich in die Hände genommen habe. Leider hat sich das Buch für mich als kleine Enttäuschung entpuppt, denn leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

Der Schreibstil ist an sich ganz gut, allerdings konnte mich die Autorin leider gar nicht an das Buch fesseln. Die Charaktere und Orte wurden nur recht oberflächlich beschrieben, was wirklich schade ist, denn besonders Avalon wirkt unglaublich interessant und ich hätte gerne so viel mehr erfahren. Obwohl man der Autorin anmerkt, dass sie sich mit ihrem Werk Mühe gegeben hat, wirken die Charaktere doch stellenweise sehr lieblos. Es fehlt ihnen an Tiefe und auch die Beschreibungen sind mir oftmals nicht detailliert genug gewesen, sodass ich mich nur schwer in sie hineinversetzen konnte. Wirklich schade, denn das Potential ist vorhanden.

Besonders Dana wollte ich unbedingt ins Herz schließen, weil ich finde, dass sie es bereits viel zu schwer im Leben hatte: Ihren Vater hat sie nie kennen gelernt, ihre Mutter ist eine Alkoholikerin, die ihr das Leben stets schwer macht und sie selbst möchte einfach nur ein normales Leben führen. Leider erschien sie mir dann doch an vielen Stellen unsympathisch und unreif, da sie oftmals sehr mürrisch und schmollend erschien, was so gar nicht zu ihr passen wollte. Ich konnte mich jedoch teilweise in sie hineinversetzen, wenn es um die Suche nach dem Vater und der Suche nach sich selbst ging, jedoch konnte ich ihre Entscheidungen zum Großteil nicht verstehen und somit fiel es mir oftmals schwer, sie zu mögen. Gleiches gilt für ihre Tante, sowie Ethan und Kimber, bei denen man sich nie sicher sein kann, ob man ihnen vertrauen kann oder nicht.

Natürlich muss es in so einem Buch auch eine Liebesgeschichte geben, allerdings endet diese auch wieder recht schnell, da das Vertrauen von Dana missbraucht wird. Diese wird jedoch recht kitschfrei erzählt und durch zaghafte Anfänge wirkt diese auch recht authentisch, sodass ich hier nicht genervt die Augen verdreht habe.

Interessant sind die politischen Umstände in Avalon, die ein großer Bestandteil der Geschichte sind. Mann kann niemanden vertrauen und niemand kann so wirklich sagen, wer das Beste für Avalon möchte und wer nicht. Interessant ist dabei auch, wie sehr um die politische Macht gekämpft wird und es ist stellenweise erschreckend, wie weit einige dafür sogar gehen.

Die Covergestaltung ist wunderschön und passt bestens zum Titel. Die Rosenblätter und das Covermodel wirken stimmig, sodass es ein schönes Gesamtbild abgibt. Auch die Kurzbeschreibung liest sich gut und hat direkt Lust auf mehr gemacht.

Insgesamt bin ich von “Rosendorn” leider enttäuscht. Die Handlung ist zwar an sich ganz okay, aber leider nichts, was langfristig im Gedächtnis bleibt. Auch die Charaktere hätten ein bisschen mehr Tiefe vertragen können. Schade, aber ich hoffe, dass mich der zweite Band – falls er übersetzt wird – besser in den Bann ziehen kann.