Rezension

Kaum beachtet: Aber ein heimliches Meisterwerk!

Tony & Susan - Austin Wright

Tony & Susan
von Austin Wright

Es gibt so Bücher, die so mehr in der zweiten oder dritten Reihe zu Hause sind.
"Tony und Susan" ist so ein Buch, das vom eher unbekannten Autor Austin Wright schon vor vielen Jahren geschrieben wurde.

Dabei entpuppt sich das Buch als wahrer Leseschatz. Spannend, unterhaltsam, wenn auch nicht immer ganz leicht formuliert.

Ein Mathematikprofessor (Tony) möchte mit Ehefrau und der 17jährigen Tochter mit dem Auto in die Ferien fahren. Aber sie sollen nie am geplanten Zielort ankommen. Vielmehr werden die beiden Frauen unterwegs gekidnappt und wie sich später herausstellen wird erst vergewaltigt und dann ermordet. Tony ist verzweifelt und aufgeschmissen, aber irgendwie geht das Leben halt auch trotz des Schocks und der Trauer weiter. Zunächst gestaltet sich die Tätersuche zudem als recht problematisch.

Doch das Ringen um Opfer, Täter und dem Überlebenden ist nicht die einzige Geschichte, die das Buch parat hält.

Susan ist diejenige, die diese ausgedachte Geschichte liest. Sie ist verheiratet und ihr Ex-Mann Edward hat sich die grauenvolle Story ausgedacht und zu Papier gebracht. Wir erleben ganz interessant mit, wie Susan die Story aufsaugt und dabei versucht ihre eigene Vergangenheit zu verarbeiten.

Dabei glückt - meiner Meinung nach - der Transfer zur aktuellen Situation von Susan nur bedingt, doch die erzählte Geschichte von Tony ist beklemmend, intensiv und hochspannend.

Ein wenig sind es zwei Geschichten in einem Buch - ein weiterer schöner Reiz dieses sehr empfehlenswerten Buches...