Rezension

Kein außergewöhnlicher, aber unterhaltsamer Schmöker vor idyllischer Kulisse

Der Palazzo am See - Sophia Cronberg

Der Palazzo am See
von Sophia Cronberg

Bewertet mit 3 Sternen

Als Buch für den Urlaub eingepackt, hat mir "Der Palazzo am See" entspannte Lesestunden geschenkt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Geschichte um die Stummfilmkönigin Tizia und ihre Zofe Berenice ist natürlich vollgepackt mit Schicksal, Herzschmerz und tragischen Wendungen. Für den nötigen Thrill sollte die Parallelhandlung in der Jetzt-Zeit sorgen, in der die Historikerin Stella eine Familienchronik über die Eigentümerfamilie des Palazzos schreibt und einer Serie von (vermeintlichen) Attentaten ausgesetzt ist. 

Das Buch hat im Grunde alles, was einen guten Schmöker ausmacht: einen Hauch von Glamour (Tizia), eine zurückhaltende, aber emotional starke Heldin (Berenice), eine zarte Liebesgeschichte (Stella und Matteo), Bösewichter (die verrate ich jetzt nicht ;-)) und eine wunderbar idyllische Kulisse am Comer See. Warum ich trotzdem nicht restlos begeistert von der Geschichte war, kann ich nicht genau sagen. Irgendwie bin ich vor allem mit Stella nicht so richtig warm geworden, die mir als Charakter ein wenig zu farblos blieb.  Die Rückblenden rund um Tizia und Berenice fand ich ungleich interessanter. 

Vielleicht wäre hier weniger mehr gewesen - als historischer Roman komplett in den 20er Jahren angesiedelt hätte das Buch wirklich sehr fesselnd werden können. Mit den Zwischenepisoden rund um die Familienchronik in der jetzigen Zeit fühlte ich mich beim Lesen leider immer wieder ein wenig unterbrochen und ausgebremst. Schade, denn so kann ich leider nur gutgemeinte 3 Sterne vergeben.