Rezension

Kein klassischer Roman, der aber garantiert tolle Lesestunden bringt und den Leser zum Nachdenken erregt! Eine starke Leseempfehlung mit ***** fünf Sternen!

Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse - Thomas Meyer

Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse
von Thomas Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Der junge orthodoxe Jude Mordechai Wolkenbruch, kurz Motti, hat ein Problem: Die Frauen, die ihm seine 'mame' als Heiratskandidatinnen vorsetzt, sehen alle so aus wie sie. Ganz im Gegensatz zu Laura, seiner hübschen Mitstudentin an der Universität Zürich - doch die ist leider eine 'schikse': Sie trägt Hosen, hat einen wohlgeformten 'tuches', trinkt Gin Tonic und benutzt ungehörige Ausdrücke. Zweifel befallen Motti: Ist sein vorgezeichneter Weg wirklich der richtige für ihn? Sein Gehorsam gegenüber der 'mame' mit ihren verstörenden Methoden schwindet. Dafür wächst seine Leidenschaft für Laura. Die Dinge nehmen ihren Lauf. Und Motti kann schon bald einen vorläufigen Schluss ziehen: Auch 'schiksn' haben nicht alle Tassen im Schrank.

 

Kein klassischer Roman, der aber garantiert tolle Lesestunden bringt und den Leser zum Nachdenken erregt! Eine starke Leseempfehlung mit ***** fünf Sternen!Thomas Meyer hat mit "Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse" einen wunderbaren Roman geschrieben! Angefangen bei den Charakteren, die trotz aller Vorurteile authentisch wirken und mit denen sich einieder Leser so offenherzig identifizieren kann! Über den jiddischen Schreibstil des Autors, der einen dazu bringt, einige Sätze noch einmal zu lesen (um sie auch verstehen zu können), bis hin zu der so einfühlsam und realistisch beschriebenen Handlung! Der Roman ist voller Gefühle, spannender Handlung und außergewöhnlicher Sprache zugleich. Hier geht es um Religion, die oft auch mit Tradition zusammenhängt, um Kulturen und nicht zuletzt um Werte. Thomas Meyer schafft es, dieses Buch auf keiner Seite langweilig klingen zu lassen und inspiriert den Leser dazu, auch mal um die Ecke der eigenen Herkunft zu denken und verschiedenen Werten im eigenen Leben mehr Beachtung zu schenken. Der Roman wirkt klug, ist aber voller Witz und als Leser taucht man sofort in die Welt des lieben Herrn Wolkenbruchs ein. 
Anfangs viel es mir wirklich schwer, die Worte zu verstehen, aber mit derZeit habe ich mich daran gewöhnt. Ganz am Anfangs des Romans, rät Thomas Meyer "Falls Ihnen ein jiddisches Wort unverständlich ist, lesen Sie es laut. Falls das nicht hilft: Am Schluss des Bandes gibt es ein Glossar.", das ist wirklich ein guter Ratschlag, den auch ich oft befolgt habe. 
Seitdem ich das Buch beendet habe und ich jetzt die Rezension schreibe, sind einige Tage vergangen und ich kann mich immer noch an die Handlung und die Wirkung des Buches auf mich erinnern! Mit dieser Rezension spreche ich eine klare Leseempfehlung aus, denn die packende Geschichte kann ich in meinen Worten überhaupt nicht beschreiben. Das müsst ihr lesen!