Rezension

Kein Lesegenuss

Flammen des Himmels - Iny Lorentz

Flammen des Himmels
von Iny Lorentz

Bewertet mit 2 Sternen

Schon dreimal mussten Frauke und ihre ganze Familie fliehen, weil sie als Wiedertäufer verfolgt wurden. Als in ihrer neuen Heimat ein päpstlicher Inquisitor auftaucht, deutet sich große Gefahr an, doch der Vater will das nicht wahrhaben. In letzter Minute flieht er mit dem jüngsten Sohn und überlässt seine Frau, seine Töchter Silke und Frauke und den Sohn Haug ihrem Schicksal...

... und wer schon einmal ein Buch des Autorenpaares Iny und Elmar Lorentz gelesen hat, kann sich denken, wie es weitergeht: Die mutige Frauke findet einen Verehrer, der sie aus größter Not rettet. Und im Laufe des Buches rettet natürlich auch Frauke dem jungen Mann das Leben und erweist sich so als die richtige Partnerin über alle Standes- und Glaubensgrenzen hinweg. Auch Silke findet ihren Ehemann, der sie schon von Anfang an aus der Ferne verehrt und zu ihr aufgesehen hat.

Diese Herz-Schmerz-Geschichte ist eingebettet in einen historischen Kontext: Die Reformation und in ihrer Folge die Bewegung der Wiedertäufer, ihre Gründung eines "neuen Jerusalems" in Münster und dessen Belagerung. Für meinen Geschmack erfährt man allerdings recht wenig über die Hintergründe, und der gerade mal vier Seiten starke historische Überblick, der den 734 Seiten des Romans angeschlossen ist, bringt da auch nicht viel. Interessant wäre es, wenn denn nun statt Informationen über die historischen Akteure der damalige Alltag durch die erfundenen Protagonisten deutlich würde, aber der bleibt wenig detailliert und farblos, in manchen Punkten auch nicht glaubwürdig. Auch der Sprachstil der Autoren spricht mich nicht an. So bleibt für mich als Fazit: Kann man lesen, muss aber nicht sein.