Rezension

Kein normaler Roadtrip sondern Lesespaß par Excellence mit vielen Anspielungen auf aktuelle Situationen

Tankstellenchips - Antonia Michaelis

Tankstellenchips
von Antonia Michaelis

Bewertet mit 4 Sternen

„Tankstellenchips: Ein Heldenepos“ von Antonia Michaelis ist das erste Buch, welches ich von dieser bekannten Kinder- und Jugendbuchautorin gelesen habe. Und dieses Buch polarisiert! Es richtet sich an die Leserschaft ab 14 Jahren, fordert dabei ein großes Spektrum an Allgemeinwissen, um all die versteckten Anspielungen zu verstehen (oder man überliest es einfach). Aber nun zum Inhalt:

 

Das Buch erzählt von der abenteuerlichen Reise des jungen Flüchtlings Sayad, der zusammen mit dem ca. acht Jahre alten Davy von der mecklenburgischen Ostseeküste bis nach München kommt, immer auf der Suche nach Unterstützung bzw. auf der Flucht vor diversen Gruppen. Diese Reise ist einerseits so witzig beschrieben, denn die beiden haben einfach immer Pech und doch gleichzeitig auch Glück im Unglück. Die Autorin beschreibt diese verschiedenen Stationen der Reise so humorvoll und hält der Leserschaft dabei einen Spiegel vor. Allerdings wurde es mir mit der Zeit etwas zu anstrengend, denn diese teilweise schon grotesken Situationen häufen sich und ich kam als Leserin gar nicht mehr zur Ruhe. Aber ich glaube auch, dass das von der Autorin genau so gewollt ist, denn es handelt sich nun nicht um einen Tatsachenbericht, sondern in meinen Augen um eine Persiflage.

 

Um zu verstehen, was dort alles so aufgegriffen und verwendet wird ist, meiner Meinung nach ein hohes Maß an Allgemeinbildung nötig, die die originäre Zielgruppe noch nicht unbedingt besitzt. Auch wird stark auf die gesellschaftliche Sicht in Bezug auf Flüchtlinge eingegangen. Da hoffe ich sehr, dass die Leserschaft nicht die Lust an diesem Buch verliert, sondern Unterstützung durch zur Verfügung stehende Gesprächspartner hat.

 

Für dieses einzigartige Leseabenteuer vergebe ich 4 von 5 Sterne aufgrund der von mir oben dargestellten Kritikpunkte. Ich persönlich habe mich von diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt, bin aber auch nicht im Alter der originären Zielgruppe.