Rezension

Kein richtiger Krimi?

Samariter - Jilliane Hoffman

Samariter
von Jilliane Hoffman

Bewertet mit 3.5 Sternen

In Florida werden junge Frauen entführt und ermordet. Eines Nachts bemerkt Faith Saunders eine junge Frau, die sie um Hilfe anfleht, doch Faith fährt weg. Sie könnte die Mörder indentifizieren...

Das Buch ist kein richtiger Whodunnit-Krimi, denn schnell kennt man den Mörder. Stattdessen geht es in weiten Teilen um psychologische Zusammenhänge, denn Faith ist Alkoholikerin und dem Druck nicht gewachsen, dem sie bei dem Verfahren ausgesetzt ist. Außerdem hat sie Eheprobleme und ihre Tochter leidet an einer psychosozialen Störung. Viel Holz!

Auch wenn das Buch über weite Teile recht spannend ist, so fehlt doch das Quentchen, das einen wirklich guten Krimi ausmacht. Mir fehlen z.B. überaschende Wendungen, die das Geschehen in eine andere Richtung lenken. Alles ist sehr vorhersehbar und wird dadurch letztendlich wenig faszinierend.

Mir hat allerdings ein Aspekt des Buches gut gefallen, nämlich die Kritik, die es am amerikanischen Rechtswesen und der Presse übt. Durch das Öffentlichmachen von Namen und Gesichtern, die Fernsehübertragungen aus dem Gerichtssaal und die Hatz auf Zeugen können die Geschworenen leicht beeinflusst werden und es kann zu Fehlurteilen kommen. Das muss man kritisch hinterfragen.