Rezension

Kein Urlaub für Levin

Schwarze Küste - Ilona Schmidt

Schwarze Küste
von Ilona Schmidt

Bewertet mit 3 Sternen

~~So hatte sich Kommissar Richard Levin aus Coburg seinen Urlaub auf Teneriffa nicht vorgestellt. Ausgerechnet das Ehepaar Wachter sind seine Nachbarn im Resort. Mit Dr. Linda Wachter hat er in ihrer Eigenschaft als Untersuchungsrichterin schon mal die Klingen gekreuzt und sie ist ihm von Herzen unsympathisch.
Als das Ehepaar Wachter ihn am Abend bittet, den Sohn Kilian zum Zimmer zu begleiten, weil sie noch einen Abendspaziergang machen wollen, sagt er natürlich zu. Eine Stunde später zerreißt ein Schrei die Stille. Frau Wachter sucht ihren Sohn, der aus dem Hotelzimmer verschwunden ist. Natürlich bitten das Ehepaar ihn um Hilfe und gleichzeitig verdächtigt ihn Linda ganz unverblümt, mit der Entführung etwas zu tun zu haben.
Obwohl ohne Befugnisse in Spanien, versucht Richard Levin die Polizei zu unterstützen, was ganz gut gelingt, da er mit dem spanischen Berufskollegen gleich eine gute Beziehung aufbaut.
Der Krimi ist spannend und sehr verzwickt aufgebaut, die Kindesentführung wirft bald Fragen auf, ist Kilian ein Zufallsopfer oder soll ganz gezielt die Familie Wachter involviert werden? Auch Levin stellt sich diese Fragen, da ihm das Verhalten des Ehepaars zu denken gibt.
Ich habe das Buch gern gelesen, mir war Richard Levin auch schon von einem früheren Buch bekannt, aber der Leser braucht keinerlei Vorkenntnisse, das ist ein völlig in sich abgeschlossener Kriminalroman.  Mit dem Hintergrund der spanischen Ferieninsel bringt die Autorin sehr geschickt spanische Mentalität mit ein und die Beschreibung Teneriffas ist farbig und interessant.
Mit einigen der handelnden Figuren hatte ich dieses Mal einige Probleme, manche der Handlungen konnte ich nicht recht nachvollziehen und nicht mit dem geschilderten Charakter in Einklang bringen. Der Plot war sehr gut ausgedacht, allerdings auch ein wenig „über“-konstruiert. Ich möchte jetzt keine Beispiele anführen, um nicht aus dem Inhalt zu spoilern.
Der Krimi hatte einen guten Spannungsverlauf und blieb bis zur Auflösung temporeich und lohnt sich zu lesen.