Rezension

Keine Freibadlektüre

Seemann vom Siebener -

Seemann vom Siebener
von Arno Frank

Ein neues Buch von Arno Frank. In „Seemann vom Siebener“ erzählt Arno Frank die Geschichte völlig verschiedener Protagonisten, deren Lebensfäden allesamt in einem Freibad in Ottensweiler zusammenlaufen. Über dem gesamten Buch schwebt ein schweres Schicksal, das sich vor vielen Jahren in eben diesem Freibad ereignet hat. Ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern, da das Unglück letztlich die Geschichte bestimmt.

Der Titel klang schon vielversprechend, vor allem wenn das Buch von Arno Frank geschrieben ist. Ein Sommerbuch mit einer vielschichtigen Geschichte, die mich am Ende leider nicht ganz packen konnte. Zu langatmig und zu eintönig erschienen mir die einzelnen Lebenswege. Auch Bademeister Kiontke erschien mir nicht sehr authentisch. Durch den ständigen Wechsel der einzelnen Erzählperspektiven läuft der Leser schnell Gefahr, den Faden zu verlieren. Einige der Geschichten werden aus meiner Sicht nicht bis zum Ende erzählt und einzelne Fragen bleiben offen. Das ist unbefriedigend für den Leser. Die Lektüre des Buches erfordernd eine große Aufmerksamkeit und Konzentration des Lesers, damit keine wichtigen oder versteckten Hinweise unbemerkt bleiben.  

Arno Frank hat hier eine Art Kammerspiel verfasst, in dem der Leser an vielen Stellen ratlos zurückbleibt und oft das Gefühl haben kann, dass er nochmal ein paar Seiten zurückblättern muss. Auf jeden Fall ist „Seemann vom Siebener“ keine leichte Freibadlektüre für einen Sommertag.