keine leichte Lektüre, für mich zu kritiklastig
Bewertet mit 3 Sternen
Die Ich-Erzählerin dieses Buches, als Roman würde ich es eher nicht bezeichnen, lebt in einem Haus auf dem Land ganz allein, Gesellschaft findet sie, falls gewünscht, im Dorfkrug. Beim Verfassen eines Textes meldet sich eine innere Stimme, der sie bald die Gestalt eines Spatzen gibt und den sie Sing-Sing tauft. Mit dieser Manifestation ihres Alter Egos beginnt sie nun Dialoge über viele persönliche sowie allgemeine gesellschaftspolitische Probleme zu führen Dabei werden dies Gespräche nur sehr eingeschränkt durch eine Rahmenhandlung unterbrochen, nur alltägliche Geschehnisse, wie Mahlzeiten, Pausen im Garten, usw bilden kurze Pausen im Gespräch.
Diese Form der Auseinandersetzung ist ungewöhnlich und interessant, der Leser wird zum Nachdenken gebracht und zur persönlichen Auseinandersetzung mit teils sehr fundamentalen Problemen genötigt.. Aufgelockert wird dies , ausser durch die erwähnten kurzen Handlungen, noch durch eingefügte Gedichte der Ich-Erzählerin.
Mir gefiel allerdings die sehr kritiklastige, oft negative Grundhaltung nicht übemässig. Gerade in den Passagen "Ich lebe in einem Land, in dem...." wurde viel, viel Kritik geäußert, wenig bis gar nichts Positives hervorgehoben.
Mein Fazit : keine Zwischendurchlektüre, kein einfaches, aber ein lohnenswertes Buch, das den Leser fordert und zum Nachdenken bringt.