Rezension

keine Spannung, aber viel Charme

Stadt, Land - Schluss
von Judith O'Reilly

Die schwangere Judith zieht mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und ihrer Katze in ein kleines Cottage in Northumberland. Eigentlich würde sie viel lieber in London bleiben, doch weil sie ihren Mann liebt und dies sein größter Traum zu sein scheint, stimmt sie schließlich zu. 

Judith O’Reilly, die Autorin des Buches, ist auch gleichzeitig die Hauptperson in dieser Geschichte, die eigentlich gar keine richtige Geschichte ist, sondern ein Internet-Tagebuch, ein Blog. Mit viel Witz und einer Prise Zynismus schildert sie hier ihren Umzug nach Northumberland, die Krankheit ihrer Mutter, den Umbau des Cottages zu ihrem Traumhaus, die Probleme ihrer Kinder, die in gewisser Weise auch ihr eigenes Leben beeinflussen und eben die vielen kleinen Höhen und Tiefen des Alltags, die das neue Landleben so mit sich bringt. 

In Tagebuchform geschrieben entfällt in diesem Buch die Spannung. Die Geschichte ist aus vielen, charmant beschriebenen Begebenheiten und Vorfällen zusammengesetzt, so dass eine Spannungskurve nicht entstehen kann. O’Reillys Buch ist humorvoll und unterhaltsam, dennoch kann man es zu jedem Zeitpunkt aus der Hand legen, um beispielsweise die Wäsche zu waschen, bügeln oder Essen zu kochen. Das perfekte Buch für zwischendurch. 

Mit „Stadt, Land – Schluss“ liest man das Tagebuch einer fremden Frau, die so einiges über sich selbst gelernt hat und die dem Leser am Ende gar nicht mehr so fremd erscheint. Man hat das Gefühl eine gute Freundin aus der Hand zu legen.