Rezension

Kinderschicksale ab 1938

Suche liebevollen Menschen -

Suche liebevollen Menschen
von Julian Borger

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Schicksal jüdischer Wiener Kinder nach dem "Anschluss"

Bereits die Lektüre der 21-seitigen Leseprobe von Julian Borgers Sachbuch "Suche liebevollen Menschen - Mein Vater, sieben Kinder und ihre Flucht vor dem Holocaust" (Originaltitel "I Seek a Kind Person: My Father, Seven Children and the Adverts that Helped Them Escape the Holocaust") weckte auf Anhieb mein Interesse. 
Und das am 23. 09. 2024 unter der ISBN 978-3-222-15131-6 im Molden Verlag in der Verlagsgruppe Styria GmbH & Co. KG erschienene 308 Seiten umfassende Buch enttäuschte mich denn auch nicht. 
Es wurde von Hainer Kober aus der englischen in die deutsche Sprache übersetzt und ist mit einem zum Inhalt passenden Cover versehen. Auch im Buch selbst gibt es etliche Abbildungen und Fotografien.
Erzählt wird die auf Tatsachen basierende Geschichte verzweifelter Wiener Elternpaare jüdischen Glaubens, die nach dem "Anschluss" Österreichs an das "Dritte Reich" im Jahr 1938 durch Anzeigen in der englischen Zeitung "Manchester Guardian" versuchten, ihre Kinder vor dem Holocaust zu retten. Nach dem Inhaltsverzeichnis werden zunächst die Mitglieder der Familie Borger vorgestellt. Ihr Sohn Robert ("Bobby") zählte zu den Kindern. Dessen Sohn, ein britischer Journalist, ist der Autor dieses Buches. Er stieß in der Gegenwart auf die alten Annoncen und fand darin den Namen seines Vaters. 
Die Recherchen über das Schicksal der Kinder zu lesen war sehr ergreifend.
Leseempfehlung!