Rezension

Klasse Wissenschaftsthriller

Der große Knall
von Erich H. Franke

Bewertet mit 5 Sternen

„...Europa ist ein paradiesisches Umfeld für kreative Geschäfte am Rande der Legalität. […] Man braucht nur die richtigen Freunde und muss sich unauffällig zu bewegen wissen...“

 

Sergeant William Duncan und Leutnant Karen C. Mulladon werden in eine Kohlemine in Alaska gerufen. Es hat einen Unfall mit zwei Toten gegeben. Doch nicht nur, dass alle Arbeiter fast perfekt das Gleiche aussagen, auch andere Dinge deuten darauf hin, dass mit dem Unfall etwas nicht stimmt. Es wundert sie auch, dass sie bei der Besichtigung der Mine auf einen versiegelten Tunnel stoßen. Eigentümer der Mine ist Pedar Konstantinov, der sich zur Zeit in Costa Rica aufhält. Er regiert sein Imperium mit harter Hand.

Der Autor hat einen fesselnden Wissenschaftsthriller geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.

Im Bergwerk sind Pedars Leute auf eigenartige Artefakte gestoßen, die seit Jahrmillionen im Kohleflöz liegen müssen. Bei der Bergung wäre es fast zur Katastrophe gekommen. Es wurde absolutes Stillschweigen angeordnet. Pedar gedenkt, die Technologie untersuchen zu lassen und für seine Zwecke zu nutzen.

Da Karen ihre Erkenntnisse aus dem Besuch der Mine exakt und logisch zusammenfasst, wird sie von einer Sonderkommission angefordert. Der Weg führt sie nach Deutschland, wo sich Pedar zwischenzeitlich aufhält. Das Eingangszitat stammt von ihm.

Der Schriftstil unterstützt den rasanten Handlungsablauf. Es gibt allerdings auch ruhige Abschnitte. So darf ich als Leser genau verfolgen, wie Dr. Berg akribisch und unter hohem Selbstschutz mit den Bauteilen experimentiert. Wissenschaftliche Fakten werden allgemeinverständlich und nachvollziehbar dargestellt. Als Leser spürt man, dass der Autor weiß, wovon er schreibt. Im Gegensatz zu manch anderen Büchern des Genres entwickelt er auf naturwissenschaftlichen Gebiet keine neuen Theorien, sondern hat den Mut, auch Fragen offen zu lassen und dem Leser nur einen Begriff für die Technologie zu servieren. Dabei hätte ich so gern gewusst, was schnelles Licht ist.

Auf anderen Gebieten allerdings lässt der Autor gern seiner Phantasie Freiraum, um neue Ideen ins Spiel zu bringen.

Ab und an blitzt ein feiner Humor auf, so in Karens Ansage:.

 

„...Na ja, Sarge! Bei deiner Fahrweise kommen wir entweder doppelt so schnell ans Ziel oder aber ins nächste Krankenhaus!...“

 

Trotz vieler Sachinformationen versteht es der Autor, den Spannungsbogen extrem hoch zu halten. Karen wächst an ihren Aufgaben. Sie weiß, das sie sich auch in schwierigen Situationen auf ihr Team verlassen kann. Doch Pedars Netzwerk ist nicht zu unterschätzen. Es reicht weit in staatliche Stellen, auch in Deutschland.

Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat mir Spaß gemacht, die gekonnte Mischung aus Wissenschaft, Phantasie und spannenden Thriller zu lesen.

Kommentare

hobble kommentierte am 29. Juni 2019 um 21:42

ab damit ins wunschregal