Rezension

Knallharter Ermittler?

Puppenruhe - Ben Bauhaus

Puppenruhe
von Ben Bauhaus

Bewertet mit 5 Sternen

Johnny Thiebeck, ehemaliger Ermittler bei der Mordkommission Berlin, wird von einer Kollegin aus dem Drogendezernat gebeten, als Undercover Ermittler bei einem großen Fall aufzutreten. Es dauert nur wenige Momente, bis er zustimmt und aus Johnny Thiebeck Johnny Ticker wird. Er zieht zu Schoko und dessen Kumpel Chris in die Wohnung, dort schleicht er sich so langsam in das Vertrauen der Beiden und in das Vertrauen des Bosses. Doch als zwei grausame Morde innerhalb der Szene geschehen, wird Thiebeck wieder einmal in Mordermittlungen hineingezogen.
Meine Meinung:
Dies ist bereits der dritte Fall für den eher unkonventionellen Ermittler Johnny Thiebeck. Allerdings hatte ich bisher noch keines der Bücher gelesen, fand mich aber trotzdem sehr gut zurecht, da die vorherigen Bände für die neuen Ermittlungen eher weniger von Belang sind. Der Fall beginnt recht langsam und nimmt erst so nach und nach Fahrt auf, doch Bauhaus versteht es hervorragend, die Spannungsschraube langsam, aber absolut konstant anzudrehen und man wird immer mehr in die Geshichte gezogen und nimmt regelrecht Teil an den Ermittlungen des Johnny Thiebeck. Der ehemalige Kommissar ist hier auch der Erzähler der Geschichte und somit war ich live dabei, wenn er sich mit den Drogenbossen traf, verfolgt wurde, Leichen betrachtete etc. Das gabe dem ganzen Geschehen nochmal eine glaubwürdige, aber auch knallharte Darstellung.

Mich hat die Verwandlung des Ermittlers Thiebeck in den Gauner Ticker sehr begeistert, denn es scheint, als wenn Johnny Thiebeck hier regelrecht in seiner Rolle aufgeht. So wirkt das Ganze keineswegs aufgesetzt, sondern absolut durchdacht und glaubwürdig. So gibt es viele unvorhersehbare Wendungen, Intrigen, falsche Fährten und adrenalinträchtige Szenen, die mich an den Seiten des Buches kleben ließen und dieses zu einem wahren Pageturner werden ließen. Thiebeck erscheint eine Mischung aus knallhart und absolut sympathisch zu sein und er hat mir als Ermittler in dieser Geschichte nicht nur gefallen, sondern mich zu hundert Prozent überzeugt. Er hat eine Art, die eher unkonventionell ist, was natürlich auch seine Suspendierung erklärt. Trotzdem fand ich ihn einen glaubhaften Charakter, über den ich sehr gerne mehr erfahren würde. Er hat seine Ecken und Kanten, bleibt aber auch dabei sich selbst treu.

Auch die Nebencharaktere der Geschichte sind durchdacht und glaubwürdig und handeln so, wie man es von ihnen erwartet. Besonders gut hat mir die Kollegin Thiebecks, Tulay Tassin, gefallen. So bildet sie nicht nur einen gewissen Gegensatz zu Thiebeck, sondern erreicht ihn auch immer mal wieder, wenn er versucht etwas im Alleingang zu bewältigen. Auch hervorragend herausgearbeitet wurden die Darstellungen, dass alles immer zwei Seiten hat, nie ist etwas wirklich gut oder böse, nie schwarz oder weiß und man sollte immer erst dann urteilen, wenn man wirklich alle Hintergründe kennt.
Mein Fazit:
Dieser Thriller hat mir durchweg sehr gut gefallen, er war temporeich und gut durchdacht, brachte viel Abwechslung und interessante Charaktere. Zwischen scheinbar knallharten Drogenbossen, korrupten Ermittlern, einem Kommissar, mit ganz vielen Ecken und Kanten und vielen weiteren Charakteren bot das Buch sehr viel Abwechslung. Es war sehr spannend geschrieben und ein wahrer Pageturner, dessen Ende mich auf eine baldige Fortsetzung des Buches erwarten läßt. Für alle Leser temporeicher Thriller eine ganz klare Leseempfehlung!