Rezension

Kochkunst und Mord

Versuchung à la Provence - Andreas Heineke

Versuchung à la Provence
von Andreas Heineke

Bewertet mit 3.5 Sternen

~~Pascal Chevrier hat genug vom anstrengenden Leben eines Pariser Polizisten und ließ sich in den Luberon versetzen. In diesem schönen Landstrich der Provence will er zur Ruhe kommen, seine gescheiterte Ehe verarbeiten und die schönen Dinge des Lebens genießen. Dafür nimmt er auch eine ländliche Dienststelle und einen geringeren Dienstgrad in Kauf. Doch viel Ruhe ist ihm nicht vergönnt. In einigen angesehen Sternerestaurants werden menschliche Finger in der Fleischlieferung gefunden. Ein Horror für die Küchenchefs und die Gourmetszene. Pascal findet schnell heraus, dass alle betroffenen Köche einer Bruderschaft angehören, die die Reinheit der französischen Küchenkunst verteidigt. Keine modernen Spielereien und nur das auf den Tisch, was es schon im Mittelalter gab .Im Gegensatz dazu steht eine Gruppe radikaler Tierschützer, die auf das Leid bei der Tierhaltung und der Mast hinweisen.

Zwischen Landschaft und Kochkunst bewegt sich diese hübsche Kriminalkomödie und man merkt dem Buch an, dass auch der Autor diese beiden Themen liebt und sich bestens auskennt. Gerade die Ausflüge in die Geschichte der klassischen Kochkunst haben mir gefallen. Da ich auch die Gegend kenne, war es wie ein Wiedersehen mit Orten und Landschaft. Da ging mir doch gleich das Herz auf.
Pascal Chevrier ist eine sympathische Ermittlerfigur, auch mal von Unsicherheit und Zweifel geplagt, aber immer mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Er lässt sich auch von seinem despotischen Vorgesetzen, dem cholerischen Bürgermeister des kleinen Örtchens nicht unter Druck setzen.

Der Krimi selbst ist ein wenig durchschaubar, der Plot ist übersichtlich aufgebaut und auch die Spannung steht hinter der Provence Atmosphäre zurück. Vielleicht liegt es auch daran, dass die ich die Bösen gleich am unangenehmen Erscheinungsbild erkannte, jedenfalls war mir ziemlich schnell klar, wer hinter den Vorfällen steckt. Ein Kompliment muss ich dem Autor für seine ausgefallene Mordmethode machen, die Idee war erzählerisch gut umgesetzt.

Mein Fazit: Angenehme Unterhaltung mit Urlaubsfeeling.