Rezension

Köln brennt

Köln 300 °C - Marco Hasenkopf

Köln 300 °C
von Marco Hasenkopf

Bewertet mit 5 Sternen

Es brennt in Köln. Unter einer Autobahnbrücke wird ein ausgebranntes Auto gefunden und darin liegt eine verkohlte Leiche. Es ist nicht einfach für Judith Mertin und Markus Kaiser vom KK 11, denn es gibt keine Hinweise, wer der Tote sein könnte. Der Wagen hatte keine Nummernschilder und die Fahrgestellnummer wurde entfernt. Aber etwas anderes finden sie am Tatort, nämlich Tantal. Doch es gibt weitere Brandanschläge und so ergeben sich Spuren, die zu einer Handy-Firma führen, denn Tantal wird für Laptops, Handys und ähnliche Geräte benötigt. Die Verbindungen führen bis in den Kongo, wo seltene Erden abgebaut werden. Die sind selten, wie der Name sagt, und teuer, aber Industriebetriebe benötigen sie für ihre Produktion und sie gehen dafür über Leichen.

Dies ist ein ungeheuer spannender Krimi. Der Schreibstil ist recht nüchtern.

Die Charaktere sind interessant und menschlich dargestellt. Die Deutsch-Kongolesin Judith Merten und ihre Kollege Markus Kaiser sind gute Polizisten, die von ihren Qualitäten überzeugt sind. Daher kommen sie wohl auch nicht miteinander klar. Aber als Team gefallen sie mir gut. Markus Kaiser ist ein schwieriger Mensch, der schnell mal explodiert. Judith Merten muss mit ihm auskommen, denn ihr Versetzungsgesuch wurde abgelehnt. Aber auch sonst hat sie es nicht leicht.

Die Verhältnisse beim Abbau der Metalle im Kongo sind erschreckend, das machen wir uns gar nicht bewusst, wenn wir unsere technischen Geräte nutzen und sie ständig durch neuere Versionen ersetzen. Aber wenn Geldgier im Spiel ist, dann zählen Menschenleben nichts.

Es ist ein sehr spannender Krimi, der bis zum Ende schlüssig aufgebaut ist. Es ist aber auch ein Krimi, der nachdenklich macht. Meine absolute Leseempfehlung!