Rezension

Köln und die Inquisition

Das Geheimnis der Reformatorin - Bettina Lausen

Das Geheimnis der Reformatorin
von Bettina Lausen

Bewertet mit 5 Sternen

In Köln geht ein Mörder um und das veranlasst Jonata, ihrer Heimatstadt einen Besuch abzustatten. Der Tote ist ihr Vater, den sie vor vier Jahren überstürzt verlassen musste. Sie floh vor der Inquisition. Und daran hat sich nichts geändert, es ist also ein großes Wagnis für sie, wenn sie nach Köln zurückkehrt. Zum Glück hat sie gute und verschwiegene Freunde, die ihr bei der Suche nach dem Täter helfen. Dazu gehört auch Figen, eine junge Magd, die ebenfalls für die Übersetzung der Bibel und somit eine Reformation ist.

 

Das Köln schon 1522 erzkatholisch war, sieht man heute noch am gigantischen Dom. Und eigentlich ist auch klar, dass dort die Inquisition blühte. Wie gefährlich es war, den Katholiken zu widersprechen, das erlebte Jonata am eigenen Leib. Alleine dieser Machtmissbrauch, der damit einherging ist heute in Köln glücklicherweise nicht mehr vorstellbar. Damals war es leider so und die Betroffenen wurden grausam gefoltert. Etliche stellten die Häscher auf öffentlichen Plätzen aus und das neugierige Volk durfte es unter anderem mit Pferdeäpfeln bewerfen. Auch Steine flogen und das ist wohl noch das harmloseste Bestrafen durch die Zuschauer.

 

Die Autorin beschrieb sehr eindrucksvoll, wie es damals zuging. Der Spannungsbogen war permanent gespannt und ich las das Buch allzu gerne. Auch die Wendungen sind treffend, sodass der Leser bis zum Schluss tatsächlich nicht weiß, wer der oder die Täter sein könnten. Es ist der zweite Band über die Reformatorin Jonata, aber für mich war es der erste. Und das tat dem Lesefluss keinen Abbruch. Ich war schnell gefangen von der Geschichte und das ohne Vorkenntnis. Fünf Sterne gebe ich gerne und eine Leseempfehlung ebenfalls.