Komissar Dupin ermittelt in einem äußerst irrwitzigen Fall
Inhalt:
Seit fünf Jahren ermittelt Kommissar Dupin im Finistère, und zu Ehren seines Dienstjubiläums soll eine dieser grauenhaft offiziellen Feiern stattfinden. Da trifft es sich gut, dass Dupin zu einem Tatort gerufen wird: Am Fuße des malerischen Bélon, dort, wo die weltweit berühmten Austern gezüchtet werden, wurde eine Leiche entdeckt. Diese ist kurz darauf allerdings verschwunden und eine alte, verwirrte Schauspielerin ist die einzige Zeugin. Dann wird eine weitere Leiche gemeldet, doch niemand kennt die Identität des Toten. Als sich herausstellt, dass die Spuren bis in keltische Nachbarländer und zu bretonischen Druiden-Kulten führen, ahnt Dupin: Dies wird sein absurdester Fall.
Meine Eindrücke:
Es gibt ausufernde Beschreibungen der bretonischen Landschaft. Auch die wirklich massenhaft eingestreuten historischen Begebenheiten zur Bretagne stechen hier ins Auge. Die Bretonen haben einen schier unglaublichen Hang dazu bei allem die Ersten gewesen zu sein. Egal was erfunden wurde, die Bretonen hatten es schon viel eher. Köstlich. :-)
Wenn man mit dem Buch/Hörbuch durch ist, kann man sich fast als allwissend in Sachen Bretonen und Bretagne bezeichnen. Auch über Meeresfrüchte, besonders über Austern, lernen wir sehr viel Fachliches.
Von allen Seiten bekommt Dupin Informationen und Amtshilfe.
Mir persönlich ist es nicht leicht gefallen alle Personen unter einen Hut zu bekommen, mich an die Charaktere zu gewöhnen und immer aufmerksam zu sein. Der Fluss des Kriminalfalls wird nämlich immer wieder durch die bretonischen Fakten unterbrochen.
Dennoch bietet dieser Regionalkrimi eine wirklich phantastische Unterhaltung. Das liegt nicht zuletzt an den verschiedenen Charakteren, die von arrogant über ausgekocht, bis schusselig reichen. Dupin selbst hat einen ganz eigenen Charme. Vor allem wegen seines Kaffeekonsums, den er einschränken muss, und der ständigen Aufgabe sein Team, wie einen Sack Flöhe koordinieren zu müssen. Keine leichte Aufgabe für den Kommissar.
Mein Fazit:
Ein Krimi, der Urlaubsstimmung macht. Der Fall ist wirklich verzwickt und man kann sich selbst viele Gedanken zu Verdächtigen und Tathergang machen.
Die Stimme des Sprechers ist angenehm, aber manche Rollen, bevorzugt die weiblichen Rollen, sind in meinen Augen sehr überspitzt und grotesk gesprochen, sodass ich diese Charaktere eher als verschroben und karikiert wahrgenommen habe. Daher gibt es einen Punkt Abzug. Mag sein, dass das Buch für mich die bessere Wahl gewesen wäre.
Alles in Allem war es aber ein schönes Hörbuch, in dem ich vieles gelernt habe. Über die Bretonen und auch über die Austernzucht.
Zu empfehlen für Hörer und Leser, die sich gerne in Landschaftsbeschreibungen verlieren, dabei wunderbar wegträumen können und für Solche, die nebenbei gerne noch einen Kriminalfall lösen möchten.