Rezension

Kommt nicht an Teil eins ran

Die letzte Königin - Das Schicksal des Feuers
von Emily R. King

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieses Buch ist endlich das von mir langersehnte Finale der Reihe. Ich weiß noch, dass Band eins mich ursprünglich gar nicht interessiert hatte, ich habe es aufgrund deines Covers als historischen Roman abgestempelt. Gott sei Dank wurde ich eines besseren belehrt! Band eins war eines meiner Jahreshighlights 2019 und keiner der Folgebände hat mich enttäuscht, selbst wenn keiner so stark war wie der Auftakt.

 

In diesem Buch teilen sich Ashwin, Deven und Kalinda die Erzählstimme, mir persönlich haben die Kapitel aus Devens Sicht am besten gefallen. Ashwin hatte in diesem Buch eine Menge mit Politik und der Führung seines Landes zu tun, während Kalinda auf dem Weg ist, Deven zu suchen, und letzteres fand ich einfach etwas spannender. Die politischen Bemühungen Ashwins und nicht enden wollenden Aufruhen des Volkes haben sich gefühlt immer nur im Kreis gedreht, daher war ich jedes Mal dankbar, wenn es wieder um Deven oder Kalinda ging.

 

Was mich bei der Reihe immer wieder fasziniert, ist die Art und Weise, wie die Autorin es schafft, die nicht gerade modernde und wenig technisch fortschrittliche Fantasiewelt dennoch nicht altbacken wirken zu lassen. Mir gefällt zudem der unterschwellige Humor, Witze werden häufig durch die Blume geäußert und es wird eher dezent gestichelt als offen lustig gemacht, es passt einfach perfekt zur Geschichte. Manchmal musste ich sogar zweimal hinschauen, wenn jemand einen trockenen Witz gemacht hat, es ist wirklich herrlich faszinierend.

 

Die Geschehen in diesem Buch sind in meinen Augen abstrakter als in den anderen Teilen der Reihe. Man verbringt noch mehr Zeit mit Übernatürlichem, als ohnehin schon, man bewegt sich zum ersten Mal auch wirklich in neuen Welten und das war zwar spannend, hat die Fantasie aber teils auch ordentlich gefordert. Ich bin an vielen Stellen mit logischer Vorstellungskraft gescheitert und musste das Gelesene einfach hinnehmen, wie es kam. War okay, wenn man sich einmal dran gewöhnt hat, aber ab und zu erwischte ich mich doch dabei, wie ich entweder über die vielen Dämonen-Bezeichnungen stolperte oder mir wünschte, wir würden schnell wieder in die normale Welt zurückkehren.

 

Mir gefiel die Geschichte insgesamt trotzdem sehr gut. Ich habe mich über die vielen teils sehr unerwarteten Entwicklungen gefreut und der Lesefluss kam nur selten mal zum Erliegen. Insbesondere dass die verschiedenen Storylines sich am Ende verflechten und so vieles, was aus Ashwins Perspektive geschildert wurde, auf einmal einen tieferen Sinn ergibt, hat mir gut gefallen.

 

Mein Fazit:
Ein würdiger Abschluss für die Reihe! Es bleiben keine Wünsche bei mir offen, keine Frage ungeklärt. Nicht ganz so stark wie noch zu Beginn der Reihe, daher nur 4,5 von 5 Sternen.