Rezension

Komplexer fantasievoller Roman - lesenswert!

Schlaflos - Insomnia - Stephen King

Schlaflos - Insomnia
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

"Schlaflos" zählt mit seinen mehr als 800 Seiten zu den umfangreicheren nicht ganz so gehypten King-Werken. Ich für meinen Teil habe diese überaus komplexe Story mit seinen ungewöhnlichen Protagonisten und fiesen Antagonisten sehr genossen, auch wenn es sicher kein Buch für jedermann ist. Denn "Insomnia" (OT) ist nicht nur eng an den Derry- sondern auch an den Dunklen Turm-Zyklus geknüpft. Wer letzteren nicht kennt oder nichts abgewinnen kann, der wird sich vielleicht hier und da schwer tun, besonders in der zweiten Hälfte des Buches. Für mich ein Gewinn, denn ich liebe die Turm-Saga. 

 

Inhalt:

Der siebzigjährige Ralph trauert um seine Frau und leidet zunehmend an Schlaflosigkeit, der er mit keinem Hausmittel beikommen kann. Seine Nächte werden immer kürzer. Als er dann auch noch beginnt, die Auren von Menschen und Tieren zu sehen, glaubt er seinen Verstand zu verlieren. Doch seine neu gewonnene Fähigkeit des Sehens offenbart ihm auch den Blick auf 3 ungewöhnliche Wesen, die in spezieller Art und Weise die Macht über Leben und Tod haben. Zudem braut sich in Derry noch anderes Unheil zusammen, denn das Städtchen ist gespalten in den Ansichten zur Abtreibungspolitik. Hier kocht die Stimmung mehr und mehr hoch und der Kessel der Gewalt droht schnell überzukochen.

Wie letztlich alles zusammenspielt das darf gern selbst erlesen werden, denn ich möchte keinesfalls zu viel vorweg nehmen. 

 

Die Figuren zeichnet King gewohnt gekonnt und gibt ihnen allen eine ganz eigene Stimme. Besonders gefallen hat mir, dass der Autor mit den beiden Senioren Ralph und Lois vom Schema der üblichen Protagonisten abweicht und es sogar schafft eine zarte Lovestory mit einzuweben ohne dabei dem Kitsch zu verfallen. 

 

Fazit:

Ein grandioses aber auch komplexes Werk mit vielen Bezügen zu anderen King Romanen, das sich zwar ab und an in Nebensächlichkeiten verliert aber zu keiner Zeit an Spannungsarmut leidet. An Fantasie und toller Charakterzeichnung fehlt es ebenfalls nicht.

 

Absolut lesenswert!