Rezension

Komplexer Krimi

Drehbuch des Todes -

Drehbuch des Todes
von Nicola Upson

Bewertet mit 5 Sternen

Das vorliegende Buch “Drehbuch des Todes” ist Band 11 der Josephine Tey-Reihe. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, da entscheidende Elemente der vorangegangenen Bücher verständlich angerissen sind.

Man schreibt den September 1939: Die Deutsche Wehrmacht hat am 1. September Polen überfallen und löst damit die Beistandspflicht der Alliierten aus. Frankreich und England erklären Nazi-Deutschland den Krieg. Zahlreiche Menschen verlassen Europa auf dem Luxusliner „Queen Mary“. Auch die Schriftstellerin JosephinTey hat sich eingeschifft, um zu ihrer Freundin Marta nach Amerika reisen. Marta arbeitet in Hollywood mit Alfred Hitchcock an der Verfilmung von Daphne du Mauriers „Rebecca“ arbeitet. An Bord trifft sie zufällig die Familie des berühmten Regisseurs, denn Ehefrau, Tochter und Schwiegermutter ziehen zu ihm nach L. A.. Gleich am ersten Abend kommt es zu einem Eklat, denn eine wütende Engländerin schwört den Hitchcocks Rache.

 

Beinahe gleichzeitig muss DI Archie Penrose auf Milton Hall, einem Landsitz in England ermitteln, der abermals, wie schon im Ersten Weltkrieg von der Britischen Armee beschlagnahmt worden ist. Vor wenigen Tagen erst ist eines von Hitchcocks Filmteams abgereist und nun wird die Haushälterin Evelyn Plummer zunächst vermisst und wenig später tot aufgefunden.

 

Archie trifft auf ein Geflecht von Lügen und Halbwahrheiten und muss diesmal ohne seine scharfsichtige Freundin Josephine auskommen und vermisst die analytischen Gespräche.

 

Im Lauf der Ermittlungen ergibt sich ein Zusammenhang mit Daphne du Maurier und ihrem Roman „Rebecca“, so dass Archie mehrere (teure) Transatlantiktelefongespräche führen muss.

 

Meine Meinung:

 

Auch dieser Krimi kann seine britische Herkunft und die Nähe zur Grande Dame des Kriminalromans, Agatha Christie, nicht verleugnen.

 

Wieder greift Nicola Upson zu dem bewährten Trick, dass Ereignisse der Vergangenheit und jene Gegenwart einander bedingen. Das verbindende Element sind Milton Hall und „Rebecca“.

 

Die Setting ist großartig! Da ein Herrenhaus mit dunkler Geschichte, dort das intrigante schöne Hollywood, in dem zahlreiche Machtspiele für toxische Arbeitsbedingungen sorgen.

 

Auch bei diesem Krimis gilt: Das Motiv ist entweder Geld oder Liebe (oder was man eben dafür hält).

 

Wie gründlich Nicola Upson die Hintergründe zu Hitchcock und die Dreharbeiten zu „Rebecca“ recherchiert hat, kann im Nachwort nachgelesen werden. Und überhaupt, der Einblick in das Filme machen mit seinen Abhängigkeiten hat mir sehr gut gefallen.

 

Wie wir es von der Autorin gewohnt sind, verknüpft sie geschickt Fakten und Fiktion. Außerdem dürfen reale Personen wie eben Josephine Tey und Alfred Hitchcock nicht fehlen.

 

Der Spannungsbogen ist sehr hoch, was vor allem an den diversen Handlungssträngen liegt, die in zwei Zeitebenen und auf zwei Kontinenten spielen. Zahlreiche Missverständnisse, Konventionen sowie allerlei Geheimnisse sorgen für Überraschungen und letztlich für Tote.

 

Fazit:

 

Für alle Fans von mysteriösen, klassischen und komplexen Kriminalromanen à la Agatha Christie. Gerne gebe ich diesem Krimi bei dem über zwei Kontinente hinweg ermittelt wird, 5 Sterne.