Rezension

komplexer Spionage-Thriller

Böse Täuschung -

Böse Täuschung
von Christopher Reich

Der Thriller beginnt zuerst mit Alltagsszenen aus dem Leben von Emma und Jonathan und gibt einen kleinen Einblick in ihren Familienalltag sowie Rückblenden zu gemeinsamen Einsätzen in Katastrophengebiete als Chirurg und Organisatorin einer Hilfsorganisation. Alleine dies wäre an sich schon spannend und erschreckend zugleich gewesen. Bald schon kommt es zu einer Wende und die Geschichte entwickelt sich in einen Spionagethriller, bei dem Jonathan zwischen die Fronten gerät und versucht herauszufinden, wer Emma wirklich ist und mit welchen Organisationen sie zu tun hat. Es werden viele Ereignisse detailliert geschildert, viele Charaktere namentlich genannt und Institutionen zugeordnet und der Handlungsstrang von mehreren Seiten bearbeitet, sodass es für mich als Leserin zwischenzeitlich zu komplex war den Überblick zu behalten. Der Mittelteil war zu umfangreich, zu viele Personen, zu ungenau, was wie zusammenhängt, welche Länder, Institutionen, Kontrollorgane involviert sind und zu welchem Zweck. Zudem entwickelte sich Jonathan vom ahnungslosen Ehemann zum Rächer und Aufklärer, das war etwas weit hergeholt. Es war dadurch etwas langatmig im Mittelteil, allerdings nimmt die Geschichte dann am Ende wieder Fahrt auf und wird noch einmal richtig interessant, indem sich die losen Fäden zusammenfügen. Im Nachhinein hatte ich einige Aha-Erlebnisse, aber zwischenzeitlich wäre ich fast ausgestiegen.