Rezension

Konnte mich bis auf wenige KLeinigkeiten von sich überzeugen

Liv, Forever - Amy Talkington

Liv, Forever
von Amy Talkington

Bewertet mit 4 Sternen

Nachd

em mich das hübsche Cover des Buches aufmerksam gemacht hatte, wollte ich es unbedingt lesen, da mich auch der Klappentext neugierig gemacht hatte. Gleich zu Beginn war ich positiv vom Schreibstil der Autorin überrascht. Dieser ist sowohl für jüngere Leser als auch nicht mehr ganz so jugendliche etwas, da er sehr flüssig und locker leicht ist, sodass man schnell ins Geschehen einsteigen und die Handlung mit verfolgen kann.
Die Protagonisten waren mir sehr sympathisch. Liv ist ein sehr kreativer Mensch, der nur wenig Kontakt zu anderen hat und in ihrer Kunst zu versinken scheint. Doch schnell merkt man, dass auch sie sich nach Kontakt zu anderen sehnt. Und so verliebt sie sich sehr schnell in Malcolm, einen geheimnisvollen, aber süßen Schüler. Besonders gern mochte ich Gabe, einen Jungen, der wie Liv ein Außenseiter ist und sich schnell mit dieser anfreundet. Er sorgt mit seiner lustigen Art für viel Humor und lockert die düstere Stimmung, die in Wickham Hall herrscht, etwas auf. 

Da man bereits durch den Klappentext weiß, dass Liv ermordet wird, hatte ich erwartet, dass dies gleich zu Beginn des Buches geschehen wird. Leider dauerte dies aber doch ein Weilchen, sodass sich der Anfang etwas hinzog, weil man bei jeder Gelegenheit darauf wartete, dass sie ermordet wird und der eigentliche Hauptteil, Liv als Geist, beginnt. Dafür wurde man aber durch zwischengeschobene Kapitel entschädigt, die aus der Sicht weiterer Geistermädchen geschrieben sind. So wurde eine schöne Abwechslung geschaffen, die mir gut gefallen hat.

Insgesamt fand ich die Geschichte wirklich durchdacht und lesenswert. Einzig die fehlende Tiefe muss ich etwas bemängeln. Natürlich handelt es sich um ein Jugendbuch, bei dem eine fantastische Geschichte und die Liebesbeziehung zwischen Liv und Malcolm im Vordergrund stehen und keine super tiefsinnigeren Themen behandelt werden. Trotzdem war mir gerade Livs Gefühlslage etwas zu flach. So hat sie zum Beispiel nur sehr wenige Gefühle nach ihrem Tod gezeigt (dafür, dass man sie gerade umgebracht hatte, wirkte sie sehr gelassen) und ich hätte mir hier mehr Emotionen bei ihr gewünscht.