Rezension

Konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen

Blackbird - Anna Carey

Blackbird
von Anna Carey

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ein Mädchen erwacht auf den Gleisen einer U-Bahn-Station in Los Angeles. Sie weiß nicht, wer sie ist, wo sie ist, wie sie dort hinkommt. Sie hat ein Tattoo auf der Innenseite ihres rechten Handgelenks, das einen kleinen Vogel in einem Viereck zeigt. Sie erinnert sich an nichts. Nur bei einer Sache ist sie sich sicher: Jemand will sie töten. Also rennt sie um ihr Leben, versucht die Wahrheit herauszufinden. Über sich und über die Leute, die sie töten wollen. Nirgendwo ist sie sicher und niemand ist, was er zu sein scheint. Auch Ben, der Einzige, dem sie glaubte, vertrauen zu können, verbirgt etwas vor ihr. Und die Wahrheit ist noch viel verstörender, als sie es jemals für möglich gehalten hat.

Black Bird hatte ich mir eigentlich nur ausgeliehen, da mich das Cover angesprochen hat. Hier auf dem Bild sieht man leider nicht, dass der Seitenschnitt in der Farbe gehalten ist, wie der Vogel auf dem Cover.Doch bevor ich das Buch lesen konnte, hatte es sich meine 12 jährige Tochter geschnappt und sie hat es begeistert, an einem Nachmittag, verschlungen. Was auch kein Problem ist, da die Schrift relativ groß ist. Ich hatte zwar eine Leseprobe daheim, habe sie allerdings nicht gelesen. Mich konnte das Buch leider nicht so überzeugen.

Dabei fängt das Buch schon mal recht spannend an. Ein 16 jähriges Mädchen erwacht auf den Gleisen, kurz bevor ein Zug sie überrollen sollte, in Los Angeles. Sie hat keine Ahnung wie sie heißt, wie alt sie ist und sie vor allem hat sie keine Ahnung, wie sie auf die Gleise geraten ist. Panisch flieht sie vor der Polizei und den Rettungskräften, sie in ein Krankenhaus bringen. Sie kennt weder die Kleidung, noch den Rucksack den sie mit sich führt. Um heraus zu finden, wer sie ist, öffnet sie den Rucksack, relativ schnell bemerkt sie, dass sie von einem Mann verfolgt wird, der ihr nach dem Leben trachtet. Im Supermarkt, auf der Flucht vor der Polizei, trifft sie auf Ben, der ihr seine Hilfe anbietet. Doch kann sie Ben trauen?

Nach und nach kehren Erinnerungsfetzen auf, die sie alle in einem Notizblock notiert und kann daraus ihre Schlüsse ziehen

Eigentlich klingt das Ganze relativ spannend und das Buch lässt es sich auch relativ flüssig lesen. Die Autorin hält den Spannungsbogen konstant oben, sodass man als Leser/in immer am Ball bleiben kann. Schließlich wollte ich wissen, ob die namenslose Protagonisten in diesem Buch mehr über sich erfährt aber ich fürchte, dass man dies erst am Ende erfährt. Die Erzählungperspektive ist etwas außergewöhnlich, denn normalerweise werden Bücher aus der 1. Person singular oder 3. Person singular beschrieben, doch in diesem Buch wird, durchgängig, der "Du" begriff verwendet. Du gehst, du siehst... Am Anfang konnte ich damit nichts anfangen aber gegen Ende habe ich mich an den Stil gewöhnt. Anfangs wusste ich nicht, dass es kein in sich abgeschlossenes Buch ist aber da am Ende noch so viele offene Handlungsstränge gibt, wusste ich, dass es eine Fortsetzung geben muss. In der Regel reden wird nicht über Bücher, die eine von uns beiden liest. Da meine Tochter das Buch vor mit gelesen hat, spoilerte sie ein bisschen, in dem sie mir vage Hinweise gab, ab wann es zu einer Wendung kommt auf wen ich besonders achten müsse...Sie konnte es nicht verstehen, dass ich mich von ihrer Begeisterung nicht anstecken lassen konnte.

Obwohl es von der Thematik her nicht schlecht war, konnte mich das Buch, im Gegensatz zu meiner Tochter, nicht überzeugen. Es werden zu viele Nebencharaktere, vor allem gegen Ende, eingeführt, die im Nebel bleiben. Sie sind zwar vorhanden, sie werden zum Teil namentlich benannt aber man erfährt nichts über sie. Das folgende Buch werde ich mir sicher wieder ausleihen, da ich wissen will, ob die Autorin es schafft, allen offenen Fäden zu einem runde Ende zusammen führen kann oder ob es weiterhin offenen Fragen geben wird