Rezension

Koontz kann es definitiv besser

Die Augen der Dunkelheit
von Dean R. Koontz

Bewertet mit 2 Sternen

Christina Evans trauert um ihren Sohn Danny, der bei einem Campingausflug mit einer Pfadfindergruppe ums Leben kam. Und obwohl sie allmählich wieder Fuss fassen kann, verfolgt sie der Tod Dannys in ihren Träumen. Als dann plötzlich mysteriöse Botschaften (»NOT DEAD«) auftauchen und seltsame Dinge geschehen, zweifelt sie mehr und mehr am Tod ihres Kindes. Gemeinsam mit ihrem Freund Elliot Stryker, Anwalt und ehemaliger Geheimdienstagent, begibt sie sich auf Spurensuche und schwebt schon bald in Lebensgefahr.

Leseeindruck

Dean R. Koontz veröffentlichte »Die Augen der Dunkelheit« (OT: The Eyes of Darkness) im Original bereits 1981 unter seinem Pseudonym Leigh Nichols. In Deutschland erschien der Roman dann 1988 beim Heyne Verlag. Neue Popularität erfährt das Buch zurzeit aufgrund der angeblichen Parallelen zur aktuellen Covid-19-Pandemie, denn auch in dem Roman spielt ein nur für Menschen tödliches Virus eine Rolle, wenn auch eine völlig überschätzte. Ich war deshalb natürlich neugierig auf die Story und da ich Koontz immer mal wieder gern lese, griff ich nun zu diesem alten Schätzchen im Bücherregal … und wurde gnadenlos enttäuscht.

Beginnt der Roman noch relativ spannend und angenehm gruselig, so gleitet die Geschichte im weiteren Verlauf immer mehr in eine langweilige, unglaubwürdige und farblose Erzählung ab. Die Figuren sind schablonenhaft gezeichnet, agieren teilweise völlig unlogisch und wirken dadurch alles andere als authentisch. Auch der Plot weist starke Schwächen auf und das Ende ist alles andere als überzeugend, wird viel zu übereilt herbeigeführt und verspielt damit die wenigen Pluspunkte, die es hier hätte geben können. Und für alle die, die hier eine Geschichte über ein gefährliches Virus, das die Menschheit bedroht, erwartet haben, denen sei gesagt, dass dieses Thema lediglich in den letzten Kapiteln kurz angerissen wird (zumindest in meiner Ausgabe, in der es noch mit »Gorki-400« betitelt ist).

Fazit

Dean Koontz kann es definitiv besser und wer Lust hat, etwas Gutes von ihm zu lesen, dem kann ich zum Beispiel die Odd Thomas-Reihe sehr ans Herz legen.