Rezension

Krähen übernehmen die Herrschaft

Hollow Kingdom - Kira Jane Buxton

Hollow Kingdom
von Kira Jane Buxton

Bewertet mit 3 Sternen

Der Klappentext: »Pets« meets »The Walking Dead« – ein tierisch gutes Romandebüt von Kira Jane Buxton. Als Big Jim ein Auge aus dem Kopf springt und er aufhört, mit seinem Bloodhound Dennis spazieren zu gehen, ahnt die domestizierte Krähe S.T., dass irgendetwas nicht stimmt. Aber es kommt noch schlimmer: Ganz Seattle verwandelt sich binnen Kurzem in ein Trümmerfeld, Nachbarn wechseln in den Berserkermodus und bringen sich gegenseitig um, und sogar das Fernsehprogramm fällt aus. S.T. und Dennis beschließen, nach dem Ursprung der Katastrophe zu suchen, und begeben sich auf eine Odyssee durch die zerstörte Stadt.

Zum Inhalt: Der erste Satz „Pets meets The Walking Dead“, ist eigentlich eine super Zusammenfassung. Die Menschen verwandeln sich in eine Art von Monster, die Welt wie wir sie kennen wird zum reinsten Chaos. Übrig bleiben die Tiere, die irgendwie überleben wollen. Das größte Problem haben dabei die Haustiere, die teilweise in ihrem Zuhause gefangen sind. Zum Glück gibt es die zahme Krähe S.T., die sich selbst eher als Mensch, denn als Krähe sieht. Mehr unfreiwillig, wird sie zu einer Art Anführer und versucht seinen „Schwarm“ am Leben zu halten.

Der Stil: Erzähler dieser Dystopie ist die Krähe S.T. in Ich-Form, ab und zu kommen auch andere Lebewesen zur Sprache, um die Situation zu verdeutlichen. S.T. hat natürlich einen ganz eigenen Blick auf die Menschheit, auf die Welt und die Situation und so wie sich S.T. die Lage selbst erklärt, erkennt auch der Leser Schritt für Schritt was vermutlich passiert ist und was die Menschheit zu Grunde gerichtet hat. Er schildert die Lage mit äußerst spitzer Zunge und hält uns Menschen gekonnt einen Spiegel vor. Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr spannend und bietet mal einen ganz anderen Blick auf den Untergang der Menschheit. Durch die verschiedenen Tiere und ihren Blick auf die Welt, kommt es sogar zu einigen durchaus unfreiwillig komischen Situationen und zu einigen herzergreifenden Dramen. Immerhin entbrennt unter den Tieren ein Kampf um die Territorien. Ich muss allerdings anmerken, dass mir der Schreibstil etwas zu sprunghaft war, Tiere haben natürlich ein anderes Zeitempfinden wie wir, aber das erschwerte mir die Geschichte etwas. Das ist aber mein einziger Kritikpunkt.

Mein Fazit: Zombie-Apokalypsen und Dystopien sind ja momentan durchaus beliebt, hier wird eine neue Sicht ausprobiert und die Tiere übernehmen das Ruder.

Ich danke dem S. Fischer Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.