Rezension

Krimi aus dem Pott

Bierengel
von Dirk Kubowicz

Bewertet mit 4 Sternen

Privatdetektiv Mike Frühauf hat zwar keine Aufträge, dafür aber Schulden. Daher sagt er natürlich zu, als Andrea Kyas ihn beauftragt, ihre minderjährige Schwester Lisa zu suchen, die mit ihrem Freund untergetaucht ist. Leider kommt er zu spät, denn Lisa ist tot. Er macht sich auf die Suche nach dem Mörder und gerät tief ins Bochumer Rotlichtmilieu.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und humorvoll. Die Atmosphäre des Ruhrpotts ist sehr gut dargestellt. Die Charaktere sind authentisch.

Der Titel des Buches „Bierengel“ deutet auch darauf hin, dass es oft ziemlich „feucht“ zugeht. Aber es geht auch immer wieder um Fußball.

Mike ist ein Typ aus dem Ruhrpott, sehr gerade heraus und natürlich Schalke-Fan. Klischeehaft ist die Kippe und seine notorische Geldnot. Er hat nicht das Zeug zu einem Helden. Trotzdem stehen die Frauen auf ihn. Während seiner Ermittlungen taucht er in das zwielichtige Milieu ein, das ihm nicht unbekannt ist. Man begegnet Zuhältern und Freiern, Spielern und Geldeintreibern, Prostituierten – kurz: der gesamten Bochumer Unterwelt. Alle einschlägigen Verbrechen werden abgehandelt.

Mike agiert in einem Sumpf und fügt sich in Umgebung gut ein. Er ermittelt aus dem Bauch heraus und stürzt sich ohne Nachzudenken waghalsig in unangenehme Situationen. Die kernigen Sprüche finde ich unterhaltsam. Mike selbst ist kein Typ, den ich sympathisch finde.

Ein unterhaltsamer Krimi mit Lokalkolorit und viel Fußball.