Rezension

Künstlerin oder Kriegerin? Oder doch beides?

Gilde der Jäger - Engelssonne -

Gilde der Jäger - Engelssonne
von Nalini Singh

Bewertet mit 5 Sternen

einfach toll

Der Klappentext: „Die Schlacht ist gewonnen - doch der Krieg ist noch nicht vorbei ... Lijuan ist besiegt. Der Erzengel von China wurde in einer legendären Schlacht über New York vernichtet. Aber ihre tödlichen Kreaturen verbreiten weiter Angst und Schrecken. Besonders schlimm hat es das Territorium von Titus, dem Erzengel von Afrika, getroffen. Zur Unterstützung wird ihm Lady Sharine - der Kolibri - geschickt. Aber was soll dem raubeinigen Krieger die zarte Künstlerin, die jahrhundertelang in ihrer eigenen Welt lebte, nützen? Titus staunt jedoch nicht schlecht, als er Sharine dann gegenübersteht. Denn der Kolibri verfügt nicht nur über eine scharfe Zunge und kann gut mit dem Messer umgehen, sondern sie weckt auch Gefühle in Titus, wie dieser sie niemals zuvor verspürte...“

Zum Inhalt: Engelssonne ist der 13. Band der Serie Gilde der Jäger von Nalini Singh. Ich persönlich habe alle Bände der Reihe gelesen und würde einem Neueinsteiger empfehlen die Reihe chronologisch zu lesen, um dieses Buch richtig genießen zu können. Zwar kommen die einzelnen Teile (meistens) zu einem richtigen Abschluss, doch die übergreifende Rahmenhandlung, der Kampf gegen den Erzengel Lijuan und die Folgen der Schlacht gehen durch alle Teile weiter. Auch hier geht es um die Auswirkungen von Lijuans Wahnsinn. Die Seuche der Wiedergänger droht Afrika zu überrennen. Erzengel Titus kämpft mit allen Mitteln gegen sie an. Und er ist daher eher etwas genervt, als ihm die hochgeschätzte und als weltentrückte Engelskünstlerin Kolibri als Gast aufgedrückt wird. Er ist der Meinung der Kolibri sei ein empfindliches Pflänzchen, eine verwöhnte, anspruchsvolle Künstlerin, die ihm nur im Weg stehen wird und bei der er jedes Wort auf die Goldwaage legen muss um sie nicht zu beleidigen. Er staunt nicht schlecht als er in Wirklichkeit Lady Sharine, wie der Kolibri eigentlich heißt gegenüber steht. Eine selbstbewusste und mächtige Frau, die ihm offen die Stirn bietet und ungeachtet seiner Stellung gegenüber tritt. Vor allem ist sie ihm sehr viel nützlicher im Kampf, als er es sich jemals hätte vorstellen können. Gemeinsam treten sie den Kampf gegen die Seuche an und bringen dem Territorium die Rettung.

Meine Meinung: Nalini Singh hat einen modernen Sprachstil und einen sehr flüssigen Schreibstil, der die Seiten nur so dahin fliegen lässt. Die Charaktere sind in der Hauptsache bereits den Serien-Leser bekannt, aber gerade Lady Sharine zeigt sich von einer ganz neuen Seite und lernt sich selbst erst so langsam kennen. In den anderen Teilen wurde der Kolibri immer nur erwähnt, hier wird ihre tragische Geschichte endlich enthüllt und die Frau dahinter hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Auch der eher raubeinige Titus, der große Krieger, wird hier von einer etwas sanfteren Seite gezeigt. Und auch wenn die Anziehung zwischen den beiden sofort aufflammt, steht doch der Kampf gegen die Seuche, die Auswirkungen des Wahnsinns im Vordergrund. Anders als die letzten Teile der Serie, kommt die Geschichte hier zu einem befriedigenden Ende, zumindest in Afrika ist die Lage geklärt und Titus und Sharines Geschichte erzählt. Ich bin dennoch mehr als gespannt wie die Serie weitergeht, denn die Auswirkungen der Kaskade sind in den anderen Territorien noch deutlich zu spüren.  

 

Ich danke dem Verlag LYX.digital und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon natürlich nicht beeinflusst.