Rezension

Kulinarischer Normandie-Krimi

Kein Tag für Jakobsmuscheln
von Catherine Simon

Bewertet mit 4 Sternen

Der erste Band der Normandie-Krimi-Reihe um Kommissar Leblanc von Catherine Simon alias Sabine Grimkowski trägt den Titel "Kein Tag für Jakobsmuscheln" erschien 2015 im Goldmann Verlag.

Jacques Leblanc hat genug von der Großstadtkriminalität in Paris und lässt sich ins beschauliche Deauville-Trouville in der Normandie versetzten. Dort erhofft er sich ein stressfreies Leben wie Gott in Frankreich. Aber dann findet seine frühere Freundin Marie einen Toten am Strand. Leblanc ermittelt, lässt sich aber nicht völlig aus der Ruhe bringen.

Nachdem mir die Lektüre des dritten Bandes "Bitterer Calvados" so gut gefallen hat, habe ich nun den ersten Band gelesen. Schliesslich möchte ich doch wissen, wie Kommissar Lebland und Marie den ersten Fall gemeinsam angingen. Die Autorin zeigt die Normandie mit atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen und auch die legendäre Küche der Gegend. Ich fühle mich wie im Urlaub und lese begeistert was so an Köstlichkeiten auf den Tisch kommt.

Der flüssige Schreibstil der Autorin führt angenehm erzählend durch die Gegend und neben der, zugegeben etwas unterschwellig agierenden Krimispannung, sind es die Personen, die hier besonders hervorstechen. Der Kommissar ist ein Fillou, ein Weiberheld, jedoch leidet er an einem Trauma, dass ihm gerade nachts schwer zu schaffen macht.

Gut zum inhaltlichen Kontext passen ausserdem die Informationen über Fischfang, Überfischung der Meere, Fischzucht und die Geschäftemacherei der großen Konzerne, denn es erwischt einen Fischindustriellen, der seinen Reichtum in Saus und Braus verlebt.

Dieser Krimi ist genau das Richtige für Normandie-Fans oder für einen unterhaltsamen Urlaubstag am Meer. Man erfährt nebenbei, was alles aus dem Meer auf den Tisch kommt und die Krimihintergründe sind zwar eher schmückendes Beiwerk, aber sie runden das Ganze ab.