Rezension

Kurzgeschichten wie ausgeteilte Schläge

JAB -

JAB
von Un-Su Kim

Bewertet mit 2 Sternen

In dieser Kurzgeschichtensammlung des koreanischen Autors Kim zeigen sich in jeder Geschichte die menschlichen Abgründe, jeweils aus anderen Perspektiven.

Neben Mobbing, Selbstmord, Selbstverstümmelung und Alkoholexzessen trifft man auch auf versuchte oder überlegte Vergewaltigung, Isolation und Streitereien. 

Der Autor lässt nur selten positive Aspekte bei seinen Protagonisten durchblicken. 

Er kritisiert die koreanische, zum Teil auch asiatische Einstellung zum Leben, die sich aber auch durchaus in der westlichen “Blase” finden lässt.

 

Auf jeden Fall regt jede einzelne Geschichte zum Denken und Überdenken des eigenen Lebens an. 

 

Ich persönlich dachte bevor ich das Buch gelesen habe, dass der Titel “JAB” gewählt worden sei, weil es der Titel der ersten Kurzgeschichte ist.

(Zur kurzen Erläuterung: JAB werden plötzlich geschlagene Geraden im Boxsport genannt )

Je mehr Geschichten ich las, desto mehr empfand ich jede Geschichte als einen Schlag in meine Magengegend. Ich musste bei einigen Geschichten schwer schlucken und habe nur widerstrebend weitergelesen, weil ich Sorge hatte, was in der nächsten Kurzgeschichte wohl auf mich zukommt. 

Vermutlich kamen für mich zu viele Triggerpunkte vor.