Rezension

Kurzweiliger, spannender Roman

Die Windsor-Akte -

Die Windsor-Akte
von Dirk Husemann

Der Student Ajax Doggerton wird im Jahr 1940 vom britischen Geheimdienst als Spion in den Haushalt von Herzog Edward und seiner Frau Wallis Simpson eingeschleust. Er soll heimlich Informationen zum Verhältnis Edwards zu den Deutschen sammeln. Der ehemalige König von Großbritannien hat zwar seit seiner Abdankung keine offizielle Macht mehr, aber dennoch genießt er in ganz Europa noch Ansehen und Einfluss. Genau aus diesem Grund ist nicht nur der britische Geheimdienst an seinen nächsten Schritten interessiert. Auch in Nazi-Deutschland macht sich eine Spionin, nicht ganz uneigennützig, auf den Weg, um Edward auf die Seite der Deutschen zu ziehen. Nach einem versuchten Attentat auf den Herzog und seine Frau beginnt eine rastlose Reise durch Europa. Ziel unbekannt. Immer mittendrin der Spion Ajax Doggerton, der sich mehrfach entscheiden muss, wem er sich verpflichtet fühlt.

Es handelt sich hierbei um einen Roman, nicht um ein Sachbuch. Das muss man bei der Lektüre sicherlich im Hinterkopf haben. Die Handlung beruht lose auf historischen Momenten, die aber nicht immer als gesichert angesehen werden können. Nichtsdestotrotz liest sich das Buch spannend wie ein Krimi. Immer wieder kommt es zu unerwarteten Wendungen und die Jagd nach Edward durch halb Europa wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Spione, Verfolgungsjagden, Schießereien, Morde und Mordversuche. Die Geschichte liefert hier wahrlich brisantes Material. Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen. Über die damalige Bedeutung des abgedankten Königs wusste ich im Vorfeld nicht viel. Daher war es ein interessanter neuer Blickwinkel auf die Historie, auch wenn die volle Wahrheit nie mehr ans Licht kommen wird.