Rezension

Kurzweiliges Lesevergnügen

Der Petticoat-Mörder - Leonard Bell

Der Petticoat-Mörder
von Leonard Bell

Bewertet mit 4.5 Sternen

Leonard Bell hat mich mit dem ersten Fall von Fred Lemke sehr gut unterhalten. Er übermittelt die Atmosphäre im Nachkriegsdeutschland anschaulich, was die ganze Geschichte authentisch wirken lässt.
Fred Lemke ist Kriminalassistent und hat dementsprechend keine Rechte und Befugnisse, er wird immer wieder durch seine Vorgesetzten ausgebremst und in seiner Ermittlungsarbeit behindert. Dies hindert ihn allerdings nicht daran, auf eigene Faust los zu ziehen und sich in die ein oder andere brenzlige Situation zu begeben.
Die Charaktere sind vielfältig und passen gut in die damalige Zeit, einige haben es geschafft und leben im neuen Deutschland, andere trauern der Diktatur und dem Naziregime hinterher, was deutlich nach aussen hin zu spüren ist. Die politische Situation spaltet auch im Präsidium einige Kollegen, zu dem ist der Arbeitgeberverband dabei, die Arbeitsgesetze zu reformieren, was auch nicht bei jedem Angestellten Anklang findet.

Bell schafft es, die politische Situation einzubinden, ohne dabei selbst Politik zu machen, die Charaktere sind für den ersten Band reizvoll, sollten aber im folgenden Band besser dargestellt werden.