Rezension

Kurzweiliges Lesevergnügen für Zwischendurch

Jäger des verlorenen Zeitgeists - Frank Jöricke

Jäger des verlorenen Zeitgeists
von Frank Jöricke

Bewertet mit 5 Sternen

Frank Jöricke hat sich in Indiana Jones Manier auf die Suche nach dem Zeitgeist begeben. 43 Entdeckungen hat der Autor entdeckt und zum Besten gegeben. Die kritische Bestandsaufnahme der Entwicklung des Zeitgeistes seit den 60er Jahren wartet mit einem ironischen Grundton auf, manchmal etwas wehmütig, manches leicht beschönigend. Manche Entdeckungen sind nachvollziehbar, andere weniger – so wird für jeden Geschmack in den kurzen, prägnanten Kapiteln etwas dabei sein und definitiv einiges an Diskussionsmaterial bereitstellen.

Das Buch eröffnet auch jüngeren Lesern die 60er oder 70er Jahre und fördert die Kommunikation mit anderen Generationen. Für den Smalltalk ergeben sich auf jeden Fall Themen, die man anschneiden kann, nach dem Motto:“Erzähl mal, wie das damals war!“ oder auch gegensätzliche Meinungen, insgesamt eine tolle Sache, die sicher nicht jedes Buch schafft.
Das Buch beschäftigt sich mit den verschiedensten Themen, von Madonna, Michael Jackson über Mario Barth, bis hin zu den (mir) unbekannten Journalisten und Winzern, die ihrer Zeit voraus waren, oder absolut den Zeitgeist widerspiegelten. Aber auch Phänomene wie Castingshows, politische und sportliche Ereignisse(z.B. die Wulffs oder Public Viewing) oder dergleichen widmet sich Jöricke. Doch genau dieses „dergleichen“ ist schon ein gewisses Manko des leicht zu lesenden und gut verständlichen Buches. Vieles ist vergisst man nach dem Lesen direkt wieder, da es zu trivial oder für einen selbst nicht interessant genug ist. Langeweile kommt trotzdem nicht, oder zumindest äußerst selten auf, da das Buch thematisch sehr breit gefächert ist.
Insgesamt ein lesenswertes und unterhaltsames Buch für jedermann, der sich mit dem Thema „Zeitgeist“ etwas beschäftigen.