Rezension

✎ Laura Baldini - Aspergers Schüler

Aspergers Schüler -

Aspergers Schüler
von Laura Baldini

Bewertet mit 4.5 Sternen

Von Laura Baldini kenne ich bereits das Buch „Lehrerin einer neuen Zeit“ und war nur so semibegeistert. Ich dachte damals: Da geht noch mehr. Die Geschichte brach abrupt ab und die Autorin beleuchtete lediglich einen kleinen Teil des Lebens Montessoris.

Dennoch wollte ich unbedingt „Aspergers Schüler“ hören. Zum einen interessiert mich das Thema generell, zum anderen hatten wir bis letztes Jahr ein autistisches Kind in der Kindergartengruppe.

Die vorliegende Romanbiografie hat mir deutlich besser gefallen. (als die zuerst gehörte) Sie spielt auf 2 Ebenen und es gibt 3 verschiedene Erzählstränge.

Erich, der Autist, kommt sehr authentisch rüber. Sein Verhalten bestätigt meine Erfahrungen und Recherchen. Tief in ihn einzudringen, war höchst interessant, auch wenn man weiß, dass nicht alle Menschen im Autismus-Spektrum so agieren.

Viktorine, der Krankenschwester, nimmt man ihre Rolle ebenfalls ab. Ihr Schicksal hat mich tief berührt. Ich hoffe, dass es viele Viktorines da draußen gab und gibt.

Sarahs Leben hätte ich in dieser Ausführlichkeit nicht benötigt. Vieles war einfach bedeutungslos und für mich ein Lückenfüller. Das hat manches unnötig in die Länge gezogen.

Da ich bisher nichts über Aspergers Vergangenheit und Arbeit wusste, war Vieles neu für mich. Vor allem auch in Bezug auf die Klinik am Spiegelgrund. Das (Hör)Buch ist harter Tobak und daher nichts für schwache Nerven. Doch wer sich mit der damaligen Zeit auseinandersetzt, wird wissen, worauf er/sie sich einlässt.

Mir hat, wie bereits erwähnt, „Aspergers Schüler“ als ein Stück Zeitgeschichte gut gefallen. Ich war tief berührt.

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