Rezension

Leben heißt Veränderung

Die Ehe der Barbara Körner
von Christina Auerswald

Der Roman nimmt die Leser mit auf eine Reise ins Jahr 1698.

In Wissfeld an der Brieg lebt Barbara Körner älteste Tochter des Herrn der Papiermühle. Sie hat vier jüngere Geschwister. Die Mutter stirbt bei der Geburt des sechsten Kindes. Die Trauer in der Familie ist zunächst groß.
Doch schon bald findet der Herr Körner großen Gefallen an Hermine Bertel. Sie ist eine richtige Schönheit mit blonder Lockenpracht und ausgeprägtem Liebreiz. Schon bald heiraten die Beiden. Diese Hochzeit mit einer Frau, kaum älter als die eigene Tochter, zerstört das Verhältnis von Vater und Tochter.
Die Folge sind sich immer mehr zuspitzende Konfrontationen zwischen Vater und ältester Tochter. Als Barbara Körner sich gegen die geplante Hochzeit mit einem Erben eines Verlagshauses wehrt, greift der Vater zu immer drastischeren Maßnahmen, mit tragischen Folgen. 
Christina Auerswald hat mit diesem Werk ein sehr schönes Buch konzipiert. Sie verwendet eine sehr gewählte Sprache und schreibt einen sehr schönen Stil. Sie zeichnet ein ansprechendes Bild der Familie Körner. Dabei hat sie auch die Gegebenheiten der Zeit gut im Blick.
Die Trauer nach dem Tod der Mutter war bei allen Betroffenen gut spürbar, aber auch der rasche Wandel des Vaters kommt gut raus. Dabei zeichnet sie ein sorgsames, vielschichtiges Bild des Georg Körner. Die  neue Herrin der Papiermühle zeigt auch immer mehr angenehme Charaktereigenschaften.
Barbara Körner, die junge Protagonistin, erlebt den frühen Tod der Mutter und die daraus resultierende Trauer. Sie entwickelt sich zu einer stolzen Frau mit ausgepägtem Wiederspruchsgeist. Das beinflusst auch ihren weiteren Werdegang.
Im Lauf der Geschichte werden weitere Protagonisten vorgestellt. Sie fügen sich nahtlos in das Bild der Geschichte und der Zeit ein. Es sind verschiedene Personen, die mit der Familie in Kontakt stehen.
Die Seite des Bösen vertritt Heinrich, der Bruder von Georg Körner, der nach langer Abwesenheit in den Schoß der Familie zurückkommt.
Barbara Auerwald hat mit diesem Roman ein wirklich lesenswertes Buch geschrieben. Die ausdrucksstarken Charakterzeichnungen der Autorin erhöhten das Lesevergnügen merklich. 
Daher bekommt der Roman 5 Sterne und die Autorin ein dickes Lob.