Rezension

Lebenslange Wut

Wut -

Wut
von Harald Martenstein

Es ist ein völlig anderes, ungewohntes Buch, das sehr tiefgründig ist und nachwirkt.

Lebenslange Wut

Die Geschichte:

In diesem Fall verweise ich auf den Klappentext, denn ich möchte keinesfalls spoilern. Es ist eine sehr emotionale Geschichte.

 

Meine Meinung:

Es ist keine Biografie. Er hat seine ganze Fantasie in diese Geschichte hineingepackt. Es gibt Vorbilder, aber die Protagonisten leben in diesem Buch ihr eigenes Leben.

Und dann erzählt mir der „Icherzähler“ Frank seine Geschichte, sein Leben. Sie beginnt damit, dass er seine Mutter im Heim besucht, weil sie dement ist.

Er erzählt dann seine ungeschminkte Lebensgeschichte von Kindesbeinen an. Und alleine das, was dieser kleine Junge erlebt hat, zwingt mich, das Buch immer mal wieder hinzulegen, um die heraufgezogenen düsteren Bilder wieder loszuwerden. Ich habe sehr mit diesem Kind gelitten. Ich kann sehr gut verstehen, dass der erwachsene Frank einige Wunden zurückbehalten hat, auch dass sie nie ganz heilen werden, er sich aber dennoch um seine Mutter kümmert.

Eine übliche Rezension, die über Protagonisten und Schauplätze, sowie den Spannungsbogen berichtet, ist mir hier nicht möglich, gar fehl am Platz. Frank spricht deutlich und ungeschminkt über sein Leben.

Es ist ein völlig anderes, ungewohntes Buch, das sehr tiefgründig ist und nachwirkt.

Als Schlussresümee nehme ich eine Stelle am Anfang des Buches her, nämlich dass er zufrieden ist, wenn viele, die unter ähnlichen Bedingungen aufgewachsen sind, etwas wiedererkennen.

In diesem Sinne wünsche ich dem Buch, dass es zahlreich seine Leserschaft findet.

 

Heidelinde von friederickes bücherblog