Rezension

Lebensratgeber - psychologische Grundthemenz. B. Selbstliebe bildgewaltig erklärt,

Im Dorf der Schmetterlinge -

Im Dorf der Schmetterlinge
von Michaela Wiebusch

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Jule, eine Frau Ende vierzig, steckt in einer Lebenskrise. Ihre Tochter ist ausgezogen und damit geht einher, dass sie merkt, dass die Partnerschaft 'eingeschlafen' ist. In der Arbeit kommt noch eine neue jüngere Kollegin dazu und Jules Sorgen und Ängste besorgen ihr schlaflose Nächte.

 

In einem dieser Nächte hat sie einen sehr imposanten Traum, der ihr hilft den Weg in ihr 'bestes Leben' zu finden.

 

Eindruck:

Zum einen muss ich sagen, dass es das gefühlt erste Mal ein 'wow' für die Covergestaltung gibt. Es wurde mit sehr viel Liebe in Aquarellmalerei gestaltet. Eine Frau im Schatten, mit dem Blick auf ein Tal und von Schmetterlinge umgeben. Sehr gut gewählt und es lässt viel Platz für Interpretationen. Mich erinnert es an eine Anfangssequenz im Buch. Hoffe, das ist jetzt nicht zu viel verraten... Auch die Innenseite des Buches ist mit einem Spruch aus dem Buch geschmückt und es sind viele Schmetterlinge abgebildet.

 

Die Schmetterlinge und Illustrationen begleiten durch das Buch. Persönlich fand ich dies und die gefühlt größere Schrift extrem positiv für das Lesevergnügen. Man ist gefühlt viel schneller durch die einzelnen Kapitel durch. Aber nicht ohne tiefen Nachhall.

 

Zum Buch selbst:

Wenn man sich mit den Thema Selbstfindung, Selbstreflexion, Sinnkrise auseinandersetzt, dann sind viele Themen die beschrieben worden bekannt. Mir ist bekannt, dass nur ich mich ändern kann und nur wenn ich Dinge anders bewerte, sich was ändert. Nach einem Sprichwort 'Wie man im Wald hineinschreit, kommt es zurück'... Im Grunde ist das der Kern des Buches....

 

ABER die Erzählsprache der Autorin, hat mich sehr abgeholt und ich dachte mir öfter, oh so einen Traum hätte ich auch sehr gerne. :-) Jedes Kapitel enthält einen psychologischen Kernpunkt, z. B. der Garten der Liebe handelt von der Selbstliebe. Diese Punkte werde in eine Erzählung um Jule und ihr Dorf eingebettet. Sehr schön ist, dass es nicht immer reibungslos abläuft. Sie auch am Rande des Verzweifelns und Abbruch kommt – was klassisch für Verhaltensänderungen ist und trotz allem, mit Bildern und Personen sie weiter macht. Das Kapitel um das Thema Mutter-Tochter hat mich persönlich am meisten berührt und mich nachdenklich hinterlassen.

 

Man muss sich auf die Bildsprache einlassen können, sowie der Fantasie, Kreativität und den Willen der Selbstreflexion freien Lauf lassen. Dann ist es ein wunderschönes, inspirierendes Buch, welches nicht von Attitüden und Kalendersprüchen protzt, sondern durch die Geschichte mich extrem gut abgeholt hat.

 

Fazit:

Ich liebe Bildsprache und deshalb ist für mich das Buch ein Highlight und eines der besten Lebensratgeber, die ich gelesen habe. Das Buch kann ich jeden ans Herz legen, der in einer Sinnfindungskrise steckt und lasst euch nicht von dem Alter der Protagonistin abschrecken. Als kinderlose Frau hab ich trotz allem das Gespräch mit der erwachsenen Tochter – Mutter genossen und konnte auch in diesem Kapitel viel Kraft und Ideen herausholen. Da ich nicht Spoilern will, halte mich mit der fantastischen Bildsprache zurück, aber nicht nur der Garten der Liebe ist herzerwärmend erklärt worden. Ebenso sind die einzelnen Kapitel in angenehmer Länge und immer gut abgerundet, sodass man auch mit wenig Zeit viel Gewinn mitnimmt. Tut was für euch selbst und nimmt euch diese Zeit.