Rezension

Leichte Alien-Love-Story, kurzweilige tolle Unterhaltung

Eden & Orion - Lichtjahre zu dir - Helen Douglas

Eden & Orion - Lichtjahre zu dir
von Helen Douglas

Der neue in der Klasse ist immer ein interessantes Schulgespräch. Besonders dann, wenn der Neue geheimnisvoll und attraktiv wirkt. Gerade als Eden ihn besser kennenlernt, passiert etwas außergewöhnliches. Wer ist dieser Neue überhaupt und woher kommt er? Oder besser gefragt, von "wann" kommt er?
Eden und Orion. Manchmal reichen zwei Namen völlig aus um etwas interessant darzustellen. Genauso ist es in diesem Fall. Die Inhaltsangabe klang zu verlockend und deshalb war es für mich klar, dass ich dieses Buch lesen muss.
Nach und nach wurde ich immer weiter in den Sog des Buches hineingezogen. Ich freue mich immer wieder wenn die Protagonisten einen Bezug zum Vegetarismus oder Tierschutz haben und ohne den moralischen Zeigefinger zu heben, darauf eingegangen wird. Das war für mich schon mal der erste Pluspunkt.
Mit Eden hat die Autorin eine überaus sympathische Protagonistin erschaffen. Sie ist keine dieser perfekten Mädchen und auch keine die ihr Selbstbewusstsein an der Garderobe abgeben. Ein Charakter mit Macken, völlig authentisch. Hin und wieder steht sie sich zwar selbst im Weg, was für den Leser auf den ersten Blick ärgerlich ist aber darüber konnte ich getrost hinwegsehen.
Ryan oder besser gesagt Orion ist vom Typ her einer dieser Jungen die sich sofort unabsichtlich in das Herz der Leser schleichen. Er ist loyal, liebenswert und natürlich ziemlich attraktiv. Seine Leidenschaft für das Universum, sein Ehrgeizgefühl und seine lockeren Sprüche machten die Geschichte zu etwas besonderen.
 

Orion ist die perfekte Mischung zwischen dem besten Freund und einem einfühlsamen Rebell. 

Als Eden den neuen Typen in der Klasse sieht, ist es als würde ein unsichtbares Band beide zusammen ziehen. Jedoch wird hier keinesfalls sofort über die große Liebe gesprochen, denn um ehrlich zu sein, bin ich von zu schnellen Liebesgeständnissen immer sehr abgeschreckt. Als sie mit Ryan immer mehr Zeit verbringt, wird sie dieses merkwürdige Gefühl nicht los..
Eden merkt das irgendetwas mit Ryan nicht stimmt. Wenn sie ihn auffordert über ihn zu sprechen, weicht er aus oder gibt nur lose Antworten. Er weiß manchmal die einfachsten Dinge nicht, wie beispielsweise hat er noch nie von Pizza gehört. Aber auch wichtige historische Ereignisse scheint er nicht zu kennen.
Als Eden zufällig ein Buch von Ryan mit nach Hause nimmt, fügt sich das letzte Puzzleteilchen zusammen. Er muss ein Zeitreisender sein - und damit konfrontiert sie ihn auch sofort. Und Ryan streitet es gar nicht ab..
Was ich ein wenig schade fand ist, dass der Klappentext schon die halbe Geschichte erzählt. Man weiß nun das Ryan durch die Zeit reisen kann und man weiß auch, dass er eine wichtige Mission zu erfüllen hat. Was mir zusätzlich noch ein wenig den Spaß genommen hat, ist die Tatsache, dass ein wichtiger Teil der Story absolut vorhersehbar eingebaut wurde. So wusste ich schon nach den ersten paar Seiten, wie das Ende ungefähr ausgeht.
 

[...] Eigentlich ist alles, was du siehst, aus Sternenstaub gemacht. Aus Atomen, die früher ein Stern waren. Sogar du und ich sind aus Sternenstaub gemacht. (Seite 45)

 

Dennoch hat mich die Geschichte rund um Eden und Orion überzeugt. Zudem, ist auch ein ganz kleiner Hinweis auf Doctor Who im Buch zu finden. Aber, der Sci/Fi Anteil ist hier sehr gering, so dass man sich keine Sorgen vor ellenlangen Erklärungen und Beschreibungen machen muss. Was ich persönlich schade finde, denn die Idee hat mich fasziniert und ich freue mich, dass die Autorin schon am nächsten Band arbeitet.

Ich liebe dieses Wibbly-Wobbly Timey-Wimey einfach!

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, sie schreibt locker, leicht und auch so manch bissiger Spruch ist zu lesen. Die Puzzleteilchen fügen sich zwar zu schnell ein aber die Geschichte ist wunderbar stimmig und ideal für einen schönen ruhigen Nachmittag. Besonders die Gespräche über Sternenkunde fand ich hinreißend und wurden schlichtweg stimmungsvoll rübergebracht.
 

Ryan. Sein Name war wie eine Beschwörung. Zwei Silben - wie ein Herzschlag. Orion. Drei Silben - wie I love you. (Seite 238)

Wer gerne Zeitreise Geschichten liest und einen kurzen gedanklichen Ausflug zu anderen Sternen machen möchte, wird Eden und Orion lieben. Mir persönlich war es zu wenig Sci/Fi, da hätte man ruhig noch einen Zahn zulegen können. Eine Liebesgeschichte der ganz besonderen Art - mich hat die Geschichte bezaubert und ich freue mich schon auf den nächsten Band! 4,5/5 Rawr's