Rezension

Leichte Unterhaltung über die Liebe zwischen einem amerikanischen GI und einer Deutschen

Wenn die Hoffnung erwacht -

Wenn die Hoffnung erwacht
von Lilli Beck

Bewertet mit 3.5 Sternen

Unterhaltungswert kommt diesem Roman durchaus zu für jemanden, der eine seichte Lektüre zur Entspannung sucht,  es nicht allzu anspruchsvoll will und historische Romane mag, die in der deutschen Nachkriegszeit spielen. Doch wie ich es immer wieder bei ähnlichen Büchern erlebe, störe ich mich auch hier daran, dass für die Protagonistin alles zu glatt läuft und sich ihre Probleme binnen kürzester Zeit im Nichts auflösen. Das ist mir zu realitätsfremd.

Doch worum geht es? Die junge Nora lernt in ihrer  noch kriegszerstörten und unter den Folgen des Krieges leidenden Heimatstadt Regensburg einen amerikanischen Besatzungssoldaten kennen und lieben. Rasch wird sie schwanger und er verspricht ihr die Ehe. Noch ehe es dazu kommt, wird er zu einer geheimen Mission abkommandiert. Noras erzkonservativer Vater will die Schande auf seine Art lösen und Nora nebst Baby an einen Geschäftspartner verheiraten. Nora kommt dem zuvor und flieht  nach München, wo sie Aufnahme bei einer wohlhabenden Familie findet, die allerdings aufgrund eines Missverständnisses das Baby für das ihrer Tochter hält und es als geliebten Enkel großzieht mit Nora als seinem Kindermädchen. Nora macht Karriere in dem Zeitungsverlag ihres Arbeitgebers und verliebt sich in dessen Neffen. Bis sie aber Klarheit in die wahren Verhältnisse bringt, dauert es geraume Zeit.

Wenn man verschiedene Sachen nicht hinterfragt, für die die Autorin letztlich immer eine plausible Lösung entwickelt, wird man sich gut unterhalten fühlen. Für mich interessant war, dass einige historische Aspekte sehr interessant dargestellt werden, wie etwa die Tatsache, dass mehrere hunderttausend Babys während der Zeit der amerikanischen Besatzung in Deutschland geboren wurden mit einer deutschen Mutter (die als „Ami-Liebchen“ verschrien war) und einem amerikanischen Vater, der sich ganz gesetzeskonform seiner Verantwortung für sein Kind entziehen konnte.

Alles in allem dreieinhalb Sterne.